1994: Negatives Betriebsergebnis als "einmaliges" Ereignis bezeichnet CSC Ploenzke AG setzt auf den SAP-Markt und auf Outsourcing

15.09.1995

POTSDAM/WIESBADEN (bi) - "Mit dem Geschaeftsverlauf insgesamt zufrieden" erklaerte sich die erst seit acht Monaten bestehende Gesellschaft CSC Ploenzke auf einer Pressekonferenz in Potsdam: Ein im Millionenbereich knapp zweistelliges Betriebsergebnis werde fuer 1995/96 erwartet und damit eine um fuenf bis sieben Prozent hoehere Gesamtleistung als im vergangenen Jahr. Festpreisprojekte dominieren nach wie vor, und hier wiederum steigt die Nachfrage nach Einfuehrungsservice fuer SAP-Software.

Fuer die hiesige, groesste ausseramerikanischen CSC-Einheit mit Sitz in Kiedrich/Wiesbaden wird im laufenden Geschaeftsjahr (vom 1. April 1995 bis 31. Maerz 1996) ein Umsatz von 300 Millionen Mark - im April dieses Jahres war noch von 350 Millionen die Rede gewesen - und eine Rendite nach Steuern von zirka vier Prozent erwartet. Darin enthalten sind die Jahresleistung von 260 Millionen Mark der bis 31. Dezember 94 noch eigenstaendigen Ploenzke-Gruppe sowie zirka 40 Millionen Mark aus dem Geschaeft der CSC Deutschland GmbH.

Die letzte Planungsperiode der Kerneinheit Ploenzke AG skizzierte Finanzvorstand Christian Stolorz (siehe nebenstehende Tabelle).

Aufgrund einer bewusst konservativen Bilanzierungspolitik sei das Ergebnis der gewoehnlichen Geschaeftstaetigkeit im Jahr 1994 negativ ausgefallen. Doch schon im Rumpfgeschaeftsjahr 1995 habe man mit nunmehr knapp einer Million Mark wieder ein positives Ergebnis erreichen koennen. Darueber hinaus sei das erste Quartal des laufenden Geschaeftsjahres 1995/96 besser gelaufen.

Ueberproportional gestiegen ist in den vergangenen beiden Jahren der Aufwand fuer Fremdleistungen wegen immer wieder auftretender Personalengpaesse. Die Alternative dazu war nicht akzeptabel: hohe Einstellungs- und Ausbildungsaufwendungen. Fuer letzteres bewegten sich die Kosten bislang bereits zwischen neun und zehn Millionen Mark. Die Eigenkapitalquote liegt laut Bilanz 1995 bei 41 Prozent; Stolorz wies darauf hin, dass damit den Risiken des Servicemarktes in nicht selbstverstaendlichem Masse Rechnung getragen werde.

In knapp vier Wochen beim Jahres-Meeting soll die neue Organisation von CSC Ploenzke unter dem Dach einer AG das Thema sein.

Sowohl Vorstandsvorsitzender Klaus Ploenzke als auch CSC-Praesident Van Honeycutt betonten mehrfach die zur Zeit wichtige Rolle von SAP-Standardsoftware als betriebswirtschaftliches Tool fuer ihre gemeinsamen Aktivitaeten; aus dem Abschluss eines neuen Kontrakts mit SAP (am 12. September) resultiere beispielsweise die Entscheidung, innerhalb der naechsten fuenf Jahre weltweit 1500 SAP- Spezialisten einstellen zu wollen.

Ebenfalls existierten gute Beziehungen zu Peoplesoft, Oracle und Sybase: Schliesslich sei Tool-Kompetenz austauschbar, anders als Business-Re-Engineering-Kompetenz. Die Herstellerneutralitaet bleibe jedoch trotz des starken Engagements im SAP-Markt erhalten.

Dieses Segment ist neben dem extrem schnell wachsenden Outsourcing-Geschaeft in den USA der zur Zeit am deutlichsten expandierende Bereich. CSC beschaeftigt weltweit 33000 Mitarbeiter, CSC Ploenzke 1600.