Bayerische Genossen setzen auf Zentralisierung

10 Hektar Wald für den Output

29.10.1976

MÜNCHEN - Die bayerischen Genossenschaften setzen weiterhin auf Zentralisierung der Datenverarbeitung: In Dornach bei München wurde jetzt ein RZ-Neubau mit 4100 Quadratmeter Nutzfläche bezogen. Eine Erweiterungsmöglichkeit auf dem 26 000 Quadratmeter großen Grundstück ist schon eingeplant.

Die Rechenzentrale Bayerischer Genossenschaften besitzt Rechenzentren in Dornach und Nürnberg, an die 21 über das ganze Land verteilte Datenstationen über Leitungen (Gesamtlänge 2500 Kilometer) angeschlossen sind. In Nürnberg steht eine Siemens 4004/150; in Dornach sind zwei Systeme 4004/150 und eine Siemens 7755 installiert. Diese Lösung halten die Genossenschaften im Hinblick auf Beleg-Clearing, beleglosen Datenträgeraustausch und die künftige Abwicklung des Auslandszahlungsverkehrs über das Bankennetz SWIFT für günstiger. Die zunächst von dezentralen Insellösungen erwarteten Vorteile werden nach Meinung der Rechenzentrale durch entsprechende Nachteile mindestens kompensiert. Täglich legen die Kurierfahrzeuge der genossenschaftlichen Rechenzentren allerdings rund 25 000 Kilometer zurück, um Zahlungsverkehrsbelege etc. zu transportieren. "In der Praxis bedeutet der Kurierdienst einen Zeitgewinn, heißt es im Geschäftsbericht der Rechenzentrale, die unter anderem 1100

bayerische Volks- und Raiffeisenbanken arbeitet (monatlich rund 20 Millionen Buchungsposten)"

Obwohl in steigendem Umfang Mikrofiches im COM-Verfahren ausgegeben werden, "verbraucht" die Rechenzentrale jährlich etwa 10 Hektar Wald: Soviel Holz ist erforderlich um die pro Jahr bedruckten 1000 Tonnen Papier herzustellen. Die derzeit jährlich produzierten 240 000 Mikrofiches wiegen dagegen nur 650 Kilogramm - statt der 270 Tonnen, die der entsprechende Papier-Output wöge.