Datenklau

Zehntausend Hotmail-Konten ausgespäht

06.10.2009
Mehr als zehntausend europäische Konten des E-Mail-Anbieters Hotmail sind ausgespäht und ins Internet gestellt worden.
Hotmail-Nutzer sollten sicherheitshalber ihr Passwort ändern.
Hotmail-Nutzer sollten sicherheitshalber ihr Passwort ändern.

Der Softwaregigant Microsoft, zu dem Hotmail gehört, bestätigte, dass Passwörter und E-Mail-Adressen im Internet aufgetaucht seien. "Die Passwörter wurden offenbar von Kriminellen mit Phishing-Angriffen gesammelt", sagte Microsoft-Sprecher Thomas Baumgärtner am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Unter Phishing versteht man Versuche, mit gefälschten Internetseiten an persönliche Benutzerdaten wie zum Beispiel Online-Banking-Passwörter zu kommen.

"Wir haben die Konten aus Sicherheitsgründen gesperrt und arbeiten mit den Betroffenen daran, die Kontrolle über rechtmäßige Accounts wiederzuerlangen", sagte Baumgärtner. Wer derzeit nicht mehr auf sein Konto bei den Microsoft-Diensten Hotmail, Windows Live oder MSN zugreifen könne, sollte ein entsprechendes Support-Formular aufrufen und ausfüllen.

Der Sprecher betonte, dass bei der Aktion keine Microsoft-Server gehackt worden seien. "Es wurden etliche Konten ausgespäht, aber nicht in einen unserer Server eingebrochen." Baumgärtner forderte die Anwender auf, regelmäßig ihre Passwörter zu ändern, eine aktuelle Antiviren-Software einzusetzen und regelmäßig Systemaktualisierungen zu installieren. Da Anwender oftmals ein Passwort für verschiedene Dienste benutzen, sollten betroffene Anwender nicht nur ihr Hotmail-Konto reaktivieren, sondern zusätzlich die Passwörter in anderen benutzten Diensten austauschen.

Die Technologie-Website neowin.net hatte als erstes von der Attacke berichtet. Demnach sollen die persönlichen Daten der Benutzer am 1. Oktober auf der Seite pastebin.com veröffentlich worden sein. Die BBC und neowin.net berichteten, eine Liste mit den Daten von 10.028 E-Mail-Konten, die mit A und B beginnen, eingesehen zu haben. Sie seien nun aus dem Netz entfernt worden. Die Daten seien authentisch und stammten wohl hauptsächlich aus Europa. Die Liste beinhalte Accounts die mit hotmail.com, msn.com und live.com enden. Hotmail gehört zu den größten E-Mail-Anbietern der Welt. (dpa/tc)