Milliarden-Investitionen in Artificial General Intelligence

Wie Meta alle übertrumpfen will

02.02.2024
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Auf der Bilanzpressekonferenz von Meta hat CEO und Gründer Mark Zuckerberg ausgeführt, wie ihm sein Social-Media-Imperium im Rennen um die KI-Vorherrschaft helfen wird.
Mark Zuckerberg strebt nach der GenAI-Vorherrschaft.
Mark Zuckerberg strebt nach der GenAI-Vorherrschaft.
Foto: Rokas Tenys - shutterstock.com

"Es gibt auf Facebook und Instagram Hunderte von Milliarden öffentlich geteilter Bilder und Dutzende von Milliarden öffentlicher Videos, die unserer Schätzung nach größer sind als der übliche Crawl-Datensatz", erklärte Mark Zuckerberg am Donnerstag auf der Bilanzkonferenz von Meta. Damit teilte der Chef und Gründer von Meta einen klaren Seitenhieb auf die Konkurrenten Google, Microsoft und OpenAI aus, die ihre KI-Modelle mit öffentlichen Web-Inhalten trainieren, die von ihren Suchmaschinen-Bots jeden Tag gecrawlt werden.

Neben "herkömmlicher" generativer künstlicher Intelligenz, hier ist die Facebook-Mutter bereits mit dem LLM Llama 2 und verschiedenen GenAI-Tools am Start, schielt Meta auch in Richtung allgemeiner künstlicher Intelligenz, besser bekannt unter dem Akronym AGI (Artificial General Intelligence). Die langfristige Vision des Konzerns sei es dabei, AGI verantwortungsvoll als Open Source zu veröffentlichen und sie weithin verfügbar zu machen, damit alle davon profitieren können, verkündete Zuckerberg bereits vor zwei Wochen auf Instagram.

"Wir werden die beliebtesten und fortschrittlichsten KI-Produkte und -Dienste entwickeln", führte Zuckerberg nun während des Earning Calls aus. Bei Erfolg erhalte jeder Nutzer von Metas Diensten einen erstklassigen KI-Assistenten, der ihm helfe, seine Aufgaben zu erledigen.

Ein neues Metaverse-Debakel?

Bei AGI handelt es sich um eine Art heiligen Gral der KI-Forschung, nämlich eine universelle KI, die die meisten Aufgaben besser bewältigen kann als der Mensch. Ob diese Vision tatsächlich realisiert werden kann, ist strittig. Fest steht, dass für die Entwicklung eine enorme Rechenleistung und damit verbunden hohe Investitionen nötig sind. So hatte Zuckerberg bereits vor zwei Wochen bekannt gegeben, dass Meta dazu seine Hardware-Infrastruktur massiv ausbauen und bis Jahresende 350.000 H100-GPUs von Nvidia kaufen wird.

Auf der Bilanzpressekonferenz gab Meta nun auch eine Einschätzung zu den mit der Durchführung des Projekts verbundenen Kosten. So könnten sich die Investitionen in diesem Jahr auf 30 bis 37 Milliarden Dollar belaufen, das sind bis zu neun Milliarden Dollar mehr als im Vorjahr.

Für die nachfolgenden Jahre erwartet Meta ähnlich hohe Ausgaben bezüglich der KI-Infrastruktur: "Es ist klar, dass unsere Modelle in der Lage sein müssen, logisch zu denken, Codes zu planen, sich zu erinnern und viele andere kognitive Fähigkeiten zu haben, um die besten Versionen der Dienste, die wir uns vorstellen, anbieten zu können", erklärte Zuckerberg und fügt hinzu: "Wir spielen hier, um zu gewinnen, und ich erwarte, dass wir weiterhin aggressiv in diesen Bereich investieren werden."