Investor klagt wegen zu hoher Erwartungen

Weniger Ertrag und Umsatz für US-Company Exabyte

09.10.1992

BOULDER (CW) - Deutlich hinter den Erwartungen der Anleger und Analysten zurückbleiben wird die Exabyte Corp. im dritten Geschäftsquartal 1992, und zwar sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz. Anleger reagierten ausgesprochen unwirsch auf diese Ankündigung.

Statt auf 75 bis 78 Millionen Dollar soll sich das Geschäftsvolumen des Herstellers von Speicher-Subsystemen für Workstations, Server und Minicomputer nur auf höchstens 65 Millionen Dollar belaufen. Der Gewinn pro Aktie wird mit 20 bis 25 Cent Weniger als die Hälfte der Börsenerwartungen erreichen, teilte das Unternehmen am Stammsitz im US-Bundesstaat Colorado mit. Tags darauf sah sich Exabyte mit der Klage eines Aktieninhabers konfrontiert, der auch die Interessen weiterer Anleger vertritt und geltend macht, der Hersteller habe absichtlich falsche Informationen über seine Geschäftserwartungen gegeben. Damit, so der Kläger, habe Exabyte gegen eine Reihe von Aktiengesetzen verstoßen.

Chairman Peter Behrend verwahrte sich gegen die Vorwürfe: Klagen wie diese seien in letzter Zeit zur Gewohnheit in der Branche geworden, kanzelte er den Investor ab. "Bestimmte spezialisierte Anwälte" hofften auf Vergleiche in solchen Verfahren, um davon "signifikant" zu profitieren.