Bildschirm-Terminals:

Welcher Begriff sagt was

02.12.1977

Wichtige Unterscheidungsmerkmale der Bildschirm-Terminals sind

- Bildschirmmerkmale

- Tastatur

- Funktionen

- Anschlußmöglichkeit

- Datenübertragung

- Konfigurierbarkeit

- Programmierung

Bildschirm-Terminals werden auf dem Markt als Einzel-Station oder als Mehrfach-Station angeboten.

- Einzel-Station

Die Einzel-Station (stand-alone) ist eine selbständige Einheit und beinhaltet alle Komponenten (Bildschirm, Tastatur, Steuereinheit, Schnittstelle) in einem Gehäuse, wobei ggf. die Tastatur auch freistehend angeordnet sein kann.

- Mehrfach-Station

Mehrfach-Stationen bestehen aus einer Steuereinheit mit einer bestimmten Anzahl Geräteanschlüsse (meist auf max. 32 begrenzt) und den Terminals, die unterschiedlichster Art (z. B. Bildschirme, Drucker usw.) sein können. Dabei besteht die Möglichkeit, die Terminals an unterschiedlichen Orten und Entfernungen von der Steuereinheit aufzustellen.

Als ergänzende periphere Einheiten werden Magnetbandkassetten, Disketten, Drucker und Lichtgriffel (Leuchtstift) angeboten.

- Übertragungspuffer

Speicherbereich im Terminal, der die zu übertragende oder empfangende Information zwischenspeichert. Asynchrone Terminals sind i. allg. ungepuffert, während bei synchronen Terminals immer ein Puffer zur Zwischenspeicherung des Nachrichtenblocks vorhanden sein muß.

- Kompatibilität

Terminals können häufig alternativ sowohl vom Hersteller des Zentralcomputers als auch von anderen Terminalherstellern bezogen werden. Die "Kompatibilität" gibt Aufschluß, zu welchen wichtigsten Terminals/Herstellern Kompatibilität im Hinblick auf Anschluß, Funktion und Übertragung besteht.

- Programmierung durch Anwender

Hinweis, ob Terminal durch den Anwender programmiert werden kann Programmiersprache und Speicherkapazität für Anwenderprogramme.

- Darstellungskapazität

Anzahl der auf dem Bildschirm darstellbaren Zeichen, d. h. Produkt aus Zeilenzahl X Zeichen/Zeile. Übliche Bildschirmgrößen: 256 Z (6X40), 480 Z (12X40), 960 Z (12X80), 1920 Z (24x80)

- Zeichenvorrat

Anzahl der auf dem Bildschirm darstellbaren alphanumerischen Zeichen. Die meisten Bildschirme verfügen über 64 Zeichen-Satz. Ein Ausbau auf 96 Zeichen (teilweise auch wesentlich mehr) und damit verbundene Möglichkeit der Groß-/Kleinschreibung ist bei vielen Modellen möglich.

- Bildwiederholung

Die Anzeige des Bildes auf dem Bildschirm erfolgt durch ständige Bildwiederholung. Damit auch unter ungünstigen Umgebungsbedingungen (z. B. große Raumhelligkeit etc.) ein ermüdungsfreies Arbeiten möglich ist sollte die Frequenz dieser Bildwiederholung mindestens 30 Bilder pro Sekunde betragen. Je größer die Bildwiederholungsfrequenz, desto weniger flimmert das Bild. Werte um 50 pro Sekunde und bestens ausreichend.

- Tastatur-Typ

Unterscheidung nach Schreibmaschinen-, Datenerfassungs- oder Spezialtastatur. Die internationale Tastaturanordnung nach ISO/R646 entspricht der internationaler Version der deutschen DIN 2137, Zeichenfolge: "QWERTY". Die nationale Version und Umlauten ist bei einigen Anbietern möglich.

- Anzahl Tasten

Tastenzahl Insgesamt und Anzahl Funktionstasten (...) Hinweis ob integrierte oder separate Zehnertastatur vorhanden.

- Cursor-Funktionen

Der Cursor ist ein blinkender Positionsindikator, der die Position am Bildschirm anzeigt, die bearbeitet werden soll.

- Cursor mit Blink-Funktion

Zeigt optisch über blinkenden Unterstrich oder blinkendes Feld den Standort des Cursors an.

- Positionierung

Bedienergesteuerte Positionierung des Cursors. Typische Positionierungsanweisungen sind:

Bewegung nach links (L), rechts (R), oben (H), unten (T), Rückkehr zum Ausgangspunkt (Home).

- Adressierbarer Cursor

Möglichkeit der Cursor-Adressierung über ein Programm Zentralrechner. Damit ist ein Beginn nicht nur am Anfang eines Bildes möglich.

- Abfragbarer Cursor

Möglichkeit die aktuelle Position des Cursors per Programm abzufragen.

- Einfügen/Löschen

Taste, welche das Einfügen und Löschen von Zeichen bzw. Zeilen auf dem bereits beschriebenen Bildschirm ermöglicht.

- Geschütze Bereiche

Aufteilung des Bildschirms in geschützte und ungeschützte Bereiche. Damit kann bei der Eingabe ein Überschreiben der Ausgabeinformation verhindert werden.

- Roll-Modus

Hierunter versteht man die Möglichkeit des Verschiebens des Bildschirm-Inhaltes nach oben (roll-up) oder nach unten (roll-down).

- Tabulation

Mit dieser Taste können (ähnlich wie bei der Schreibmaschine geschützte Felder in horizontaler Richtung übersprungen werden, wobei unmittelbar auf das nächste zu beschreibende Feld positioniert wird. Teilweise ist auch Tabulation in vertikaler Richtung möglich.

- Anschluß an Zentraleinheit

Direkt oder über Steuereinheit

- Anschluß-Art

Bei der Punkt-zu-Punkt-Verbindung ist jedes Terminal durch einen ständig verfügbaren Übertragungsweg mit der ZE verbunden. Dadurch hat es jederzeit und unabhängig von den anderen Terminal Zugriff zur ZE.

In einem Mehrpunkt-Netz dagegen und mehrere Terminals über einen gemeinsamen Übertragungsweg mit der ZE verbunden. Zu einer bestimmten Zeit hat jeweils nur ein Termial Zugriff zur ZE, alle anderen sind währenddessen gesperrt und müssen warten.

- Schnittstelle

Als Schnittstelle (Interface) wird die Grenze zwischen Datenendeinrichtung (Terminal und Daten-Übertragunseinrichtung (Modem, Datenfernschaltgerät) bezeichnet. Auf dem US-Markt wird als Standard-Schnittstelle RS-232 B oder C verwendet. Die RS-232 C entspricht der in Europa eingeführten CCITT-V 24-Schnittstelle.

- Max. Entfernung zu Steuereinheit/Modem

Entfernung von Terminal zu Steuereinheit bzw. Modem. Bei einer in der Fernschreibtechnik üblichen Schnittstelle ( z. B. TTY) ist eine Entfernung bis ca. 20 km möglich. Bei einem Interface nach CCITT V24 bzw. V28 können Entfernungen bis zu ca. 15 m überbrückt werden. Bei Spezial-Interface (z. B. Koaxialanschluß) einen bis zu 1500 m überbrückt werden.

- Nachrichtenformat

Darunter versteht man das Format der Übertragung. Die einfachsten Geräte sind nur in der Lage, zeichenweise zu senden (Teletype Modus). Um eine effizientere Übertragung zu realisieren und ggf. noch Prüfungen des Nachrichtenblocks vornehmen zu können, ist eine blockweise Übertragung erforderlich.

- Übertragungsart

m wesentlichen unterscheidet man nach synchroner (blockweiser) und asynchroner (zeichenweiser) Übertragung.

- Übertragungs-Modus

Es sind drei Verfahren zu unterscheiden:

1. Simplex (sx). Übertragung der Daten nur in eine Richtung möglich.

2. Halbduplex (hdx). Übertragung der Daten in beide Richtungen möglich. Bei Richtungswechsel der Übertragung muß umgeschaltet werden, was Umschaltzeiten und dadurch bedingte Zeitverluste mit sich bringt.

3. Vollduplex (dx). Übertragung der Daten gleichzeitig (parallel) in beide Richtungen möglich.

- Übertragungscode

Als Übertragungscode kommen primär ASCII und EBCDIC zum Einsatz.

þÜbertragungsgeschwindigkeit

Übertragungsrate in Bit pro Sekunde (bps oder Baud). Die Übertragungsrate ist u. a. abhängig von der verwendeten Leitungsart. Telexnetz = 50 bps, Datexnetz bis 300 bps, Fernsprechnetz bis 2400 bps, Standleitungen bis 48 000 bps.

- Polling/Adressing

Sollen mehrere Terminals an eine Leitung angeschlossen werden (Mehrpunktverbindung), ist eine Übermittlung der Geräteadresse bei der Übertragung erforderlich (Adressing).

Die Terminals können bei dieser Art nicht übertragen, wenn der Benutzer die Sendetaste betätigt, sondern werden vom Computer her "abgerufen" (polling), um ein Überschneiden von Nachrichten verschiedener Terminals zu vermeiden.

- Prozedur

Das Verfahren und die Regeln für die zeitliche Reihenfolge des Datenaustausches mit dem Zentralrechner sind in der Prozedur (Übertragungsprozedur, Leitungssteuerung) fest vereinbart.

Die bekanntesten Prozeduren sind BSC (Binary Synchronous Communication) IBM 3270/2780/3780, MSV (Medium Speed Version) SIEMENS, HONEYWELL-BULL VIP 7700, UNIVAC Uniscope, TWX (Start/Stop-Prozedur).

Quelle: CC Terminal Report, Computer Consulting, Liederbach/Ta.