Tilmann Majer, 31 Jahre alt, arbeitet bei der Sevenval AG in Köln

Weiterbildung am MIT

08.10.2002

Sich selbst bezeichnet Tilmann Majer gerne als "Mann der zweiten Stunde". Als er Anfang August 2000 zu seinem jetzigen Arbeitgeber, der Sevenval AG in Köln, kam, war das Unternehmen gerade mal ein paar Monate alt. Inzwischen ist die Kölner Firma, Anbieter von Technologien, mit denen Unternehmen ins E-Business einsteigen können, mehrfach für ihre innovativen Produkte ausgezeichnet worden.

Angefangen hatte alles mit der Ausbildung zum Industriekaufmann. Dann kamen das Betriebswirtschaftsstudium in Mannheim, ein Semester in Sevilla und schließlich das Diplom wieder in Mannheim. Sein erster Job führte den Hobbygolfer zu einem großen Traditionsunternehmen, der Wella AG in Darmstadt. "Ich war im internationalen Marketing für den Bereich Haarfarbe tätig", erklärt Majer.

Das war für den Young Professional ein Job, der viele interessante Projekte mit sich brachte. Kein Wunder also, dass er sich nicht ohne Wehmut von Wella trennte. "Aber mich hat die Herausforderung, ein Unternehmen der New Economy mit aufzubauen, so stark gereizt, dass ich zu Sevenval nach Köln gegangen bin", begründet er den Wechsel vom Konzern zum Kleinunternehmen.

Viel Arbeit mit Kunden

Zuerst übernahm der 31-Jährige die Verantwortung für das Marketing, dann die Leitung des Key Accounting. "Der Bereich umfasst alle Aufgaben, die auf die Betreuung unserer Kunden wie T-Mobile, AOL oder die Gothaer Versicherung ausgerichtet sind", erklärt der Wahlkölner. "Es geht darum herauszufinden, welche Ziele der Kunde im Bereich der Online-Kooperationen verfolgt, und abzuklären, ob und inwiefern diese Anforderungen mit Hilfe unserer Software erfüllt werden können."

Dabei sind nicht nur die eigentliche Planung und Softwareinstallation als Dienstleistung von Sevenval gefragt. Ebenso wichtig sind die Schulung der Anwender im Umgang mit der Software sowie die laufende Betreuung und Beratung. Das bedeutet für Majer viele Telefonate, aber auch direkten Kontakt zu den Kunden, die er, neben seiner Koordinationsarbeit für den gesamten Bereich, persönlich betreut. "Karriere heißt für mich, etwas bewegen zu können, und das geht bei einem mittelständischen Unternehmen meist besser als in einem Konzern", vergleicht er. Häufig ist auch das Aufgabenspektrum vielfältiger. Er nennt ein Beispiel: "Wenn man Marketing in einem mittelständischen Unternehmen macht, wird es nur selten mehrere Personen geben, die für PR-Arbeit, Werbung und die Produktkonzeption zuständig sind. Da wird eben alles in einer Hand gebündelt."

Dass "klein" durchaus aber auch "fein" bedeuten kann, davon zeugt eine Partnerschaft von Sevenval mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston: Sie hat dafür gesorgt, dass schon eine Reihe von Mitarbeitern zur Fortbildung in den USA war. Auch Tilmann Majer hat diese Chance genutzt und am "Entrepreneurship Development Program (EDP)" teilgenommen, ein praxisorientiertes Programm des MIT für junge Unternehmer aus dem Hightech-Bereich.