Wang-Wirrwarr

14.11.1986

Was macht ein amerikanischer DV-Hersteller, wenn er auf dem bundesdeutschen Markt nicht reüssiert? Er räsoniert. Der neue Geschäftsführer der Wang Deutschland GmbH, Friedmann Zachold, ein unbeschriebenes Blatt in der hiesigen DV-Szene, wollte sich vor der Presse als Branchen-Apostel profilieren - fast wäre es ihm gelungen.

Zachold trug vor, daß Big Blue Marktführer bleiben und sich Siemens mit dickem Geldsack unter den weltweit führenden DV-Firmen behaupten werde. Charmant gegenüber den Wettbewerbern (Über eine "Zusammenarbeit mit Siemens" habe man sich leider nicht einigen können!), verliert der Wangmann die kritische Distanz zum eigenen Laden. So kommt sein Argument, für Nixdorf werde der Durchbruch auf dem US-Markt zur Überlebensfrage, als Bumerang zurück: Für die Erfolge im eigenen Land kann sich Wang hierzulande nichts kaufen. Aber vielleicht veranlassen Zachlods wirre Vorstellungen ja die Siemens-Bosse, nunmehr ernste Übernahmegespräche einzuleiten?