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Votum zur Fusion von AT&T und Bellsouth erneut verschoben

03.11.2006
Der Zusammenschluss der amerikanischen Telekomkonzerne AT&T und Bellsouth stößt weiter auf Bedenken der Kartellbehörden.

Die für Freitag geplante Zustimmung sei von der Tagungsordnung des zuständigen Gremiums genommen worden, sagte eine Sprecherin der für den Telekommunikationssektor zuständige Behörde FCC (Federal Communications Commission) am Donnerstagabend (Ortszeit) in Washington. Während die beiden republikanischen Vertreter in dem Gremium die Fusion durchwinken wollen, befürchten die beiden demokratischen Delegierten Nachteile für den Wettbewerb.

Sie fordern daher Auflagen, die unter anderem Preisbegrenzungen beinhalten könnten. Die Abstimmung der FCC wurde damit bereits zum dritten Mal verschoben. Die anderen Aufsichtsbehörden haben der Transaktion bereits zugestimmt. AT&T will Bellsouth zum derzeitigen Aktienkursen für rund 83 Milliarden Dollar (umgerechnet 65 Milliarden Euro) schlucken. Damit würde AT&T seine Position als amerikanischer Telekom-Branchenführer ausbauen.

Die Übernahme war vor allem bei Verbraucherschützern auf Kritik gestoßen, da nach ihrer Ansicht AT&T/Bellsouth eine dominante Stellung erhalten würde. Anfang der 80er Jahre war die ursprüngliche AT&T ("Ma Bell") in Einzelgesellschaften zerschlagen worden, um das Monopol der Gesellschaft zu brechen.

Durch den Zusammenschluss würde ein Schwergewicht mit 300 000 Mitarbeitern und einem kombinierten Umsatz von 117 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr entstehen. (dpa/tc)