BASF ersetzt Netscape Proxies durch Velocity CDN

Voleras Cache-System erhält Management-Unterstützung

22.03.2002
MÜNCHEN (CW) - Der auf Content-Delivery-Software spezialisierte Anbieter Volera Inc. mit deutscher Niederlassung in München, hat Management-Software für seine Cache-Softwareplattform "Velocity CDN" auf den Markt gebracht. Administratoren sind damit in der Lage, alle Caches im Unternehmensnetz zentral zu verwalten.

Mit Velocity CDN können Firmen eigene Content-Delivery-Netze aufbauen, um die Übertragung von Inhalten innerhalb des Unternehmensnetzes beziehungsweise zu Niederlassungen zu verbessern. Darüber hinaus richtet sich der Hersteller an Internet-Service-Provider, die ihren Kunden Netzdienste auf dieser Grundlage anbieten wollen.

Die Cache-Systeme ("Volera Excelerator") eignen sich beispielsweise dazu, Streaming-Content, Download-Dateien oder Web-Inhalte lokal vorzuhalten. Ein Endbenutzer ruft die Daten dann nicht mehr vom zentralen Server, sondern vom nächstgelegenen Excelerator. Die nun vorgestellte "Velocity Management Suite" erlaubt es dem Verwalter, alle Caches zentral zu steuern und zu konfigurieren. Über "System Controller", eines von drei Programmen dieses Pakets, erhält der Administrator Einblick in die aktuelle Verkehrssituation und soll so in der Lage sein, Engpässen vorzubeugen.

"Content Controller" dient dazu, umfangreiche Inhaltsobjekte in die Cache-Systeme einzuspielen beziehungsweise veraltete Versionen durch neue zu ersetzen. Dies erlaubt dem Administrator beispielsweise, große Datenvolumina in Zeiten geringer Netzlast in den Zwischenspeichern abzulegen. Nützlich wäre dies beispielsweise bei Software-Updates oder bei über Streaming-Media verbreiteten Schulungsvideos.

Zur Abrechnung des Content-Traffic sowie zum Erstellen von Berichten wurde der "Content Accountant" entwickelt. Firmen können so beispielsweise Unternehmensteilen oder Abteilungen Netzdienste in Rechnung stellen. Vor allem eignet sich dieses Werkzeug jedoch für Internet-Service-Provider, die Content-Delivery-Dienstleistungen auf Basis der Volera-Technik anbieten.

Einer der ersten deutschen Kunden von Volera ist der Chemiekonzern BASF aus Ludwigshafen. Dieser ersetzte 20 Proxy-Server von Netscape durch acht Excelerator-Systeme. Für den Systemverantwortlichen Patrick Rupprecht war unter anderem die gute Performance sowie die Verwaltbarkeit ausschlaggebend. Allerdings trug auch die Tatsache, dass es sich bei Volera um eine Tochter von Novell handelt, zu der Entscheidung bei. BASF zählt zu den treuesten Novell-Kunden und macht beispielsweise von dem Directory-System des Anbieters regen Gebrauch.

Bandbreite um 30 Prozent gesenktDie Volera-Technik kannte Rupprecht schon, als sie noch über einen Geschäftsbereich von Novell vermarket wurde. Durch den Einsatz der Caches konnte der Bandbreitenbedarf für die Intranet- beziehungsweise Internet-Nutzung im Hauptstandort der Chemiespezialisten um 30 Prozent gesenkt werden. Rupprecht plant, die Cache-Systeme in allen 17 weltweiten Niederlassungen des Konzerns zu installieren.

Im Gegensatz zu Konkurrenten wie etwa Cacheflow, Network Appliance oder Infolibria, die Cache-Geräte herstellen, entwickelt Volera Software, die auf handelsüblichen Rechnern, etwa von Compaq, installiert wird. Dies habe den Vorteil, dass der Kunde sich je nach der gewünschten Anwendung die Hardwareausstattung (Arbeitsspeicher oder Festplatten) selbst zusammenstellen kann, argumentiert der Anbieter. (fn)

Abb: Umsätze im Caching-Markt

Der weltweite Caching-Markt verspricht 2005 einen Umsatz von 4,7 Milliarden Dollar. Quelle: IDC