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Virus-Autor schwer zu fassen

14.06.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Die am 6. Juni erstmals in Israel entdeckten neuen Computerviren mit den Namen "Worm.Explore.zip" und "Troj_Explore.zip" (CW-Infonet berichtete) sind schwerer auf ihren Urheber zurückzuführen, als es beim Vorgänger "Melissa" der Fall war. Der Erreger, der sich als normale Antwort-Mail mit gleicher Betreffzeile tarnt, ist in der Computersprache Delphi geschrieben und enthält, anders als bei "Melissa", keinen eingebetteten Text, der Rückschlüsse auf den Autor oder Details über Dateiverzeichnisse oder –pfade erlaubt. Eine Möglichkeit, die Täter aufzuspüren, liegt in der Untersuchung der Online-Diskussionsgruppen, die sich mit Delphi beschäftigen. Ein anderer Anhaltspunkt ist die Eitelkeit der Viren-Schöpfer, ihr Werk irgendwo in der Kodierung zu "signieren". In Anbetracht der großen Gefahr dieses Virus – viele Firmen mußten ihre Netzwerke teilweise oder ganz abschalten – hat das Federal Bureau of Investigation (FBI) seine Maßnahmen ausgeweitet. Mittlerweile offerieren alle gängigen Anbieter für Anti-Viren-Programme auf ihren Web-Sites die passende Virus-Scan-Software zum Download an.