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Schlechte Trefferquote

Videoportale verfeinern ihre Such-Techniken

03.11.2008
Von pte pte
Irreführende Tags und Keywords bei der Verschlagwortung von Online-Videos gehören bald der Vergangenheit an, glaubt man den Seitenbetreibern.

Die Trefferquote bei der Online-Suche nach Videoinhalten hat sich bisher als unzufriedenstellend dargestellt. Den gewünschten Content zu finden, erweist sich für die Nutzer von Videoportalen wie YouTube oder VideoSurf als schwierig. Dieser Umstand soll jedoch bald endgültig der Vergangenheit angehören, folgt man den Plänen der Anbieter für ihre seiteneigenen Suchmaschinen. Bislang beschränken sich traditionelle Suchmethoden auf Metadaten wie Schlüsselwörter (Tags und Keywords). Die Erfolgsquote bei der Suche nach bestimmten Videos hängt damit von der Genauigkeit der Angaben durch den veröffentlichenden Nutzer ab. Portalbetreiber verfeinern die Techniken ihrer Online-Suche zunehmend, um nicht mehr auf die angegebenen Daten angewiesen zu sein.

Fehlende Tag-Angaben oder absichtlich falsch gesetzte Keywords - eine gemeinhin als "Tag-Spam" bekannte Praxis - leiten den Nutzer fehl und führen zu falschen beziehungsweise unerwünschten Suchresultaten. Um dies zu verhindern, verwendet etwa VideoSurf eine Technologie, die den tatsächlichen Inhalt der Videos durchsucht, berichtet das "Wall Street Journal". Durch "Computer-Visions-Algorithmen" führe die Suche zu relevanteren Ergebnissen, betont der Portalbetreiber. Der Computer berechnet und analysiert Bilder und Videos, wodurch er Video-Charaktere in der Suche identifizieren kann. Neben den Videos etwa bei der Suche nach Fernsehserien wirft die Suchmaschine schließlich auch Ergebnisse zu den Darstellern aus. Diese führen auf umgekehrtem Weg wiederum zu weiteren Videos, in denen die Charaktere erscheinen.

Google setzt bei der Suche nach audiovisuellen Inhalten hingegen auf Spracherkennung. Das "Google Elections Video Search" genannte Widget soll in Videos gesprochene Worte und Phrasen erkennen. Inhalte werden beim Upload übersetzt und indiziert. User können nach den in den Clips gesprochenen Worten suchen und etwa die Betrachtung nach dem Fund automatisch an deren Position im Video beginnen. Die Treffsicherheit bei der Videosuche zu erhöhen, ist Ziel unterschiedlicher Ansätze der Portalbetreiber. Dadurch hat der User in Zukunft die Möglichkeit, dem unerwünschten Tag-Spam anhand verschiedener Methoden zu entgehen.

Ansätze, Videos mit Textseiten und Popularitätsmerkmalen zu verknüpfen oder mit einer Suchmaschine verschiedene Videoportale zu durchsuchen, werden von mehreren Anbietern verfolgt, bieten jedoch noch keine ausreichenden Lösungen für das Problem. Seiten wie CastTV oder blinkx durchforsten Hunderte Stationen wie YouTube, CBS, CNBC oder MySpace. So erleichtern sie den Usern zwar den Weg zu den Resultaten, da diese nicht auf einen eigenen Besuch bei den verschiedenen Angeboten angewiesen sind. Die Resultate selbst bleiben jedoch die gleichen, wodurch auch unerwünschte Suchergebnisse zusammengetragen werden und aufgrund der Verknüpfung der verschiedenen Portale sogar massenweise auftauchen können. Um Usern die gewünschten Video-Suchergebnisse liefern zu können, bedarf es jedoch innovativerer Methoden. (pte)