Geldzählen - automatisch und zuverlässig:

Vertrauen ist gut, Elektronik ist besser

08.12.1978

BERLIN (pi) - An vielen Stellen wird täglich Geld gezählt, nämlich überall dort, wo es in großen Mengen fließt, wie zum Beispiel in Banken und Sparkassen. Diese Tätigkeit bedarf eines besonderen Vertrauensverhältnisses zwischen dem Kassierer und dem, dessen Geld verrechnet wird.

Vertrauen ist bekanntlich gut, aber leider manchmal zu teuer, Elektronik ist besser, weil billiger und zuverlässiger. Diese Überlegung war der Ausgangspunkt für die Entwicklung des Geldzählautomaten NGZ 9009.

In Kooperation der Firmen NGZ (Neue Geldzählmaschinen-Gesellschaft), BK Elektronik für die Computerhardware und PSI (Gesellschaft für Prozeßsteuerungs- und Informationssysteme mbH) für das Programmsystem entstand ein Geldzähler, auf den unbedingt Verlaß sein soll.

Der Automat integriert mechanische Zählmaschinen für Münzen und Banknoten, eine Tastatur und einen Drucker zu einem leistungsfähigen Arbeitsplatz. Die in der Abrechnungsstelle eingereichten Geldmengen werden schnell und sicher ausgewertet. Über die Tastatur werden Kontonummer, Zweigstellennummer und Datum eingegeben sowie bargeldlose Zahlungsmittel, ausländische Währungen und bereits abgezählte Geldmengen. Lose Banknoten und Münzen werden dann maschinell gezählt.

Das Programmsystem ist so aufgebaut, daß der Kassierer praktisch weder unbeabsichtigte noch "beabsichtigte" Fehler machen kann: Leuchtdioden zeigen ständig an, welche Funktionstaste im Zählvorgang als nächste bedient werden muß. Manipulationen der Summen im Speicher oder auf der Belegzeile sind unmöglich. Differenzen in der Zählung des Kassierers und des Besitzers registriert das Programm sofort.

Die gezählten Banknoten und Münzen ordnet der Automat in Stapel, die banderoliert werden können. Durch Netzausfall gerät er ebensowenig aus dem Konzept wie durch Störungen in der Elektrik und der Mechanik der Anlage. Muß der Servicemann mal gerufen werden, so bringt dieser nicht die üblichen Meßgeräte mit, sondern einen kleinen Thermodrucker, mit dem er den Computer befragt, was ihm fehlt.

Einen Mikrorechner einzusetzen ist trotz der verhältnismäßig komplexen Aufgabenstellung (12 K Bytes) sinnvoll. Eine Weiterentwicklung von Hard- und Software läßt sich für höhere Stückzahlen rechtfertigen. Das Programmsystem ist so angelegt, daß man es als Standard auffassen kann. Dennoch ist es flexibel für die Spezifikationen Werte der Landeswährung, übliche Bündelgrößen sowie kundenspezifische Wünsche (Vornullenunterdrückung, Modulprüfungen oder Formatisierung des Journalausdrucks).

Sie sind in kleinen Spezifikationsspeichern, die sich leicht auswechseln lassen verschlüsselt notiert.

Informationen: PSI Gesellschaft für Prozeßsteuerungs- und Informationssysteme mbH, Katharinenstraße 19/20, I000 Berlin 31, Tel.: 030/8 92 80 21, Telex: 184 037