T-Systems: Kaufinteressenten winken ab

21.09.2007
Die Zahl der Interessenten an der zum Verkauf stehenden Deutsche-Telekom-Sparte Media and Broadcasting hat sich auf zwei Bieter reduziert.

In der dritten Verkaufsrunde erwartet die T-Systems nur noch Gebote der australischen Bank Macquarie sowie des französischen Sendenetzbetreibers TDF. Das hat die Financial Times Deutschland (FTD) aus dem Unternehmensumfeld erfahren. Der Verkaufsprozess verläuft damit sehr unerfreulich. Den ursprünglich anvisierten Verkaufspreis von rund eine Milliarde Euro wird die Telekom wohl nicht erreichen. "Die Gebote liegen deutlich darunter", sagte eine in den Verkauf involvierte Person.

So seien auch viele an dem Geschäft interessierte Finanzinvestoren wegen "überzogener Preisvorstellungen" ausgestiegen, hieß es. Nach Informationen der Zeitung hatten ursprünglich etwa BC Partners, Carlyle und CVC Interesse an dem Geschäft gezeigt. "Der Businessplan ist extrem intransparent. Da werden Lizenzen verkauft, die noch gar nicht vergeben sind", sagte ein Private-Equity-Manager. "Da ist nicht besonders viel Wachstumsfantasie vorhanden", betonte ein anderer. Zudem belastet die US-Hypothekenkrise den Spielraum von Finanzinvestoren.

Media and Broadcasting betreibt Sender für Radio und Fernsehen sowie ein digitales Verteilernetz. Um das Geschäft, das laut Konzern-Chef René Obermann nicht zur Strategie der Telekom passt, doch noch veräußern zu können, soll den Bietern nun auch die Deutsche Funkturm Gesellschaft angedient werden. "Daran ist besonders Macquarie interessiert", sagte eine mit der Situation vertraue Person. Auch für die Funkturmgesellschaft hat die Telekom bisher keine Interessenten gefunden. Auch hier war der Kaufpreis bei rund eine Milliarde Euro veranschlagt worden. (jha)

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