Software macht Handys zur Lesehilfe

30.01.2008
Das in Massachusetts ansässige Unternehmen Kurzweil Technologies hat in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Blindenverband eine Software entwickelt, die es Blinden und Sehschwachen erlaubt, sich vom Handy Texte vorlesen zu lassen. Derzeit unterstützt einzig das Nokia N82 die Software.

Die technischen Fortschritte helfen auch Sehbehinderten, ihr Leben eigenständig zu gestalten. Der US-amerikanische Blindenverband NFB hat in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Kurzweil Technologies ihre seit 2006 erhältliche Software zum Vorlesen von Texten für Blinde, Sehschwache und Menschen mit Leseproblemen weiterentwickelt und für Handys angepasst.

Das Programm kommt in zwei unterschiedlichen Versionen auf den Markt. Der knfbReader ist für Blinde und Sehschwache gedacht, der kReader für Menschen mit Lese- oder Lernschwächen. Es kombiniert eine Texterkennung, die Buchstaben aus Fotos herausfiltert (OCR), mit einer Software, die Text in Sprache umwandelt (Text-to-Speech). Das ermöglicht sehbehinderten Menschen, sich Speisekarten, Zeitungen, Etiketten und Einträge aus dem Telefonbuch vorlesen zu lassen. Sie ist auch in der Lage Geldscheine zu erkennen. Ein sprechender Blickfeld-Assistent unterstützt den Nutzer bei der Ausrichtung der Kamera auf den Text.

Die Software wird im Moment nur vom Nokia N82 unterstützt und reißt ein tiefes Loch in den Geldbeutel. Der knfbReader soll 1.600 US-Dollar (1.100 Euro) kosten. Hinzu kommt der Preis für das Handy, der derzeit bei etwa 450 Euro liegt. Dennoch liegen die Kosten insgesamt unter denen des Vorgängers. Der 2006 vorgestellte knfbReader Classic, eine Kombination aus Digitalkamera und PDA, kostete bei seinem Erscheinen noch 3.500 US-Dollar. Derzeit ist nur eine englische Version verfügbar, andere Sprachen sollen folgen.

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