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Siemens soll T-Mobile-Netze aufrüsten

13.09.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Siemens-Bereich Communications wird die Mobilfunknetze von T-Mobile in Deutschland und Österreich mit dem UMTS-Datenturbo High-Speed-Downlink-Packet-Access (HSDPA) aufrüsten. Darüber hinaus wird Siemens das UMTS-Netz von T-Mobile in beiden Ländern erweitern. Mit der HSDPA-Lösung können die Kunden von T-Mobile Deutschland ab Frühjahr 2006 Daten mit einer Geschwindigkeit von zunächst bis zu 1,8 Megabit pro Sekunde auf ihr mobiles Endgerät laden.

Zur CeBIT 2006 soll der UMTS-Datenturbo von T-Mobile kommerziell starten. Bis dahin wird Siemens seine HSDPA-Lösung liefern und die Kapazität der bestehenden UMTS-Netze in Österreich und Deutschland mit weiteren Basisstationen des Typs NodeB 880/881 und Radio Network Controllern für ein nahtloses Handover zwischen den UMTS-Funkzellen erweitern.

Die HSDPA-Lösung von Siemens erreicht in einer ersten Phase bis zu zwei Megabit pro Sekunde im Download und 384 kbit/s im Uplink. Nach Angaben des Münchner Elektronikkonzerns habe ein Feldversuch auf der Autobahn in der Nähe von Ulm gezeigt, dass diese High-Speed Werte auch bei hohem Tempo, getestet bei 130 Km/h Fahrtgeschwindigkeit, möglich seien. Die Download-Raten würden laut Mitteilung schrittweise steigen und zukünftig 7,2 Megabit pro Sekunde erreichen. HSDPA übertrifft damit die Geschwindigkeit breitbandiger Festnetzanschlüsse wie zum Beispiel heutigem DSL um ein Vielfaches.

"Für unsere Privat- und Geschäftskunden brechen Festnetz-schnelle Zeiten an. Dank HSDPA-Technologie profitieren sie von mehr Komfort und mehr Geschwindigkeit bei allen mobilen Anwendungen, zum Beispiel beim Surfen und Chatten, beim E-Mail Versand oder auch bei umfangreichen Downloads aus dem Inter- oder Intranet", sagte Joachim Horn, Geschäftsführer Technik T-Mobile Deutschland. Die Aufrüstung von UMTS mit HSDPA-Technologie bedeute für den mobilen Internetanwender noch kürzere Wartezeiten für den Seitenaufbau und deutlich geringere Verzögerungszeiten bei Anwendungen wie zum Beispiel bei Outlook. Zudem könnten mit HSDPA deutlich mehr Benutzer als bisher gleichzeitig von höheren Geschwindigkeiten innerhalb einer Zelle profitieren.

Gemeinsam mit NEC verfolgt Siemens bereits die Ausweitung ihrer 3G/W-CDMA / HSDPA-Lösung Richtung HSUPA (High Speed Uplink Packet Access). Damit soll der High Speed Uplink von derzeit 384 kBit/s auf zunächst 1,4 Mbit/s und später 5,8 Mbit/s beschleunigt werden. Siemens und NEC können nach eigenen Angaben voraussichtlich ab der zweiten Jahreshälfte 2006 erste Aufträge für HSUPA annehmen. (mb)