Siemens-Bereich SIS entwickelt sich gut

02.08.2007
Der neue Geschäftsbereich Siemens IT Solutions and Services (ehemals SBS) konnte seine Profitabilität im dritten Quartal deutlich steigern.
Das Geschäft mit dem Siemens-Konzern machte im dritten Quartal 28 Prozent des SIS-Umsatzes aus.
Das Geschäft mit dem Siemens-Konzern machte im dritten Quartal 28 Prozent des SIS-Umsatzes aus.

Bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal dieses Jahres hat Siemens erstmals die Gesamtergebnisse für den im Januar gegründeten Geschäftsbereich Siemens IT Solutions and Services (SIS) ausgewiesen. Im ersten und zweiten Quartal waren die Zahlen noch in ihren jeweiligen früheren Geschäftsbereichen aufgegangen: der ehemaligen Siemens-Tochter Siemens Business Services (SBS), von der rund 33 000 der insgesamt 41 000 SIS-Mitarbeiter kommen, beziehungsweise diversen Aktivitäten in Österreich und Indien.

Gewinn steigt sprunghaft

Eine Vergleichbarkeit ist damit zwar nur bedingt gegeben. Die Ergebnisse liefern jedoch erste Anzeichen darüber, wie sich die neue IT-Sparte entwickelt: Der Umsatz stieg im dritten Quartal 2007 um drei Prozent auf 1,257 Milliarden Euro. Das sind drei Prozent mehr als die einzelnen Bereiche im gleichen Zeitraum des Vorjahres gemeinsam erzielt hatten. Gegenüber dem zweiten Quartal beträgt der Anstieg 4,4 Prozent. Der Auftragseingang sank gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent auf 1,094 Milliarden Euro, was aber vor allem auf den Verkauf der Product Related Services (RPS) an Fujitsu-Siemens zurückzuführen ist. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2007 verbuchte SIS ein Auftragsplus von 13,5 Prozent.

Zudem legte der neue Siemens-Geschäftsbereich ein positives Vorsteuerergebnis in Höhe von 66 Millionen Euro vor. Das entspricht einer Gewinnspanne von 5,3 Prozent. Ein Jahr zuvor hatten SBS und die übrigen Unternehmensteile, die heute zu SIS gehören, noch insgesamt 92 Millionen Euro Verlust und eine Marge von minus 7,6 Prozent ausgewiesen.

Analysten loben SIS

Firmenvertretern zufolge waren in den Zahlen für das Vorjahresquartal noch Restrukturierungsaufwendungen und negative Effekte aus Veräußerungen enthalten – darunter das verlustreiche PRS-Geschäft, das inzwischen verkauft worden ist. Alles in allem bewerten Experten die Entwicklung von SIS positiv: "Der Geschäftsbereich war schon lange nicht mehr in einer so guten Verfassung, und wir sind gespannt, wie es jetzt unter Peter Löscher weitergeht", so die Analysten von Ovum. Vor allem die verbesserte Kostenstruktur in Folge der Restrukturierung von SBS sei erfreulich. Aber auch die Erhörung des Offshore-Anteils von 13 auf 30 Prozent habe zu einer höheren Profitabilität beigetragen.

Darüber hinaus glauben die Ovum-Analysten, dass der bislang vorrangig auf den öffentlichen Dienst und Finanzdienstleister fokussierte Bereich seine Aktivitäten in Branchen, in denen die Konzernmutter traditionell stark ist - Gesundheit, Stromversorger und Transportwesen - verstärken wird. (sp)