Einsparungen bis zu 60 Prozent

Shared Services senken die Kosten

09.03.2009
Zumindest im Finanzbereich macht sich der Aufbau eines Shared-Service-Centers bezahlt.

Mit Shared-Services-Centers (SSCs), in denen bestimmte Aufgaben gebündelt werden, um die entsprechenden Funktionen dann unternehmensweit bereitzustellen, können Anwender ihre Kosten senken. Das belegt eine Umfrage der Hackett Group unter 193 weltweit tätigen Unternehmen. Demnach konnten 65 Prozent der Firmen die Ausgaben der Finanzfunktion mit Hilfe von Shared Services um mindestens 21 Prozent reduzieren. In einigen Fällen wurden sogar Einsparungen um bis zu 60 Prozent erreicht. Das so genannte interne Outsourcing hat laut Hacket in den letzten drei Jahren um 50 Prozent zugenommen. Und es macht sich bezahlt, rechnet Joel Roques, Europa-Chef von Hacket, vor: "Im Schnitt liegen die Kosten im Finanzbereich durch den Einsatz von SSO um fast 40 Prozent niedriger als noch vor 15 Jahren."

Ein Beispiel hierfür ist der niederländische Elektronikkonzern Philips, dessen Finanzprozesse durch Shared Services und BPO (Business Process Outsourcing) in Polen, Indien und Thailand nicht nur wesentlich kostengünstiger, sondern auch leistungsfähiger geworden sind. 2007 entschloss sich Philips daher, 1400 Angestellte der Shared-Services-Zentren im Rahmen eines Sieben-Jahres-Vertrages an den indischen Oursourcer Infosys zu übergeben.

Den Beratern von Hackett zufolge bereiten sich inzwischen immer mehr Firmen darauf vor, weitere Prozesse in SSC-ähnliche Organisationsstrukturen zu verlagern. Ihre Studie beschreibt, wie sich durch ein vielschichtiges Shared-Services-Modell Mehrwert generieren lässt. Hilfreich sei dabei vor allem, transaktionale Center in Niedriglohnländern aufzubauen, Expertise-Centers und geschäftsorientierte Unterstützung dagegen vor Ort zu etablieren. Kontinuierliche Verbesserungen und Kundenorientierung bei verbesserter Geschäftsanbindung seien dabei ausschlaggebend für die erfolgreiche Umsetzung. Auch funktionsübergreifende Center, in denen etwa IT, Human Resources (HR), Einkauf und andere Administrationsprozesse gemeinsam abgewickelt werden, liegen laut Hacket im Trend.