IFA

Set-Top-Box als heimlicher Star?

02.09.2010
Auf der IFA ziehen schicke Fernseher alle Augen auf sich - doch nach Ansicht einiger Experten könnte eine kleine Kiste der heimliche Star der Funkausstellung werden: die Set-Top-Box.
Set-Top-Boxen wie die Motorola Au haben ihre Blütezeit wohl noch vor sich.
Set-Top-Boxen wie die Motorola Au haben ihre Blütezeit wohl noch vor sich.

Die kleinen Alleskönner übertragen mittlerweile nicht nur Signale, sondern dienen oft auch als Festplatten-Rekorder oder elektronischer Programm-Führer. Mancher Nutzer holt damit das Bezahlfernsehen ins Wohnzimmer. Und Technik-Riesen wie Apple und Google planen oder verkaufen bereits eigene Boxen, die auch das Internet auf die Mattscheibe bringen. "Endkunden können durch Set-Top-Boxen oft Investition in einen neuen Fernseher vermeiden", so Klaus Böhm, Medienexperte von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Zahlen des IT-Branchenverbandes Bitkom bestätigen den Trend: Das Geschäft mit Set-Top-Boxen legte 2009 deutlich zu. Der Absatz stieg von 4,4 auf 5,2 Millionen Geräte, der Umsatz stieg von 405 auf 520 Millionen Euro. Und anders als in den meisten Teilmärkten der Unterhaltungselektronik stieg auch der Durchschnittspreis (von 92 auf 101 Euro). Vor allem die Umstellung auf das Fernsehen in hoher Auflösung (HDTV) treibt nach Bitkom-Einschätzung den Markt an.

Der Industrie dienen die Boxen außerdem, um neue Angebote ins Wohnzimmer zu bringen, etwa die Online-Mediatheken von TV-Sendern, Video-on-Demand-Dienste oder YouTube. Die Branche spricht vom Hybrid-Fernsehen und hofft auf einen großen Boom. Vorteile habe, wer es schaffe, das "komplexe Universum an Möglichkeiten simpel" darzustellen, sagt Medienexperte Böhm. (dpa/sh)