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SEC beendet Untersuchung bei Amazon.com

11.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) hat ihre informelle Untersuchung bei Amazon.com ergebnislos beendet. Gegenstand der bereits im Oktober 2000 bekannt gewordenen Überprüfung war das Procedere bei der Verbuchung von Zahlungen, die in Form von Aktien geleistet wurden. Nach einem Bericht des "Wallstreet Journal" hatte der Internet-(Buch)händler den Wert von Aktien anderer Dotcom-Firmen als Umsatz verbucht. Als der Kurs der Papiere anschließend fiel, bewertete Amazon.com die Einnahmen nicht neu. Statt dessen wies das Unternehmen aus Seattle das entstandene Defizit in anderen Bereichen seiner Bilanz aus - etwa bei den Investment-Verlusten. "Wir sind froh, dass die Angelegenheit hinter uns liegt", erklärte eine Amazon-Sprecherin, fügte jedoch hinzu, dass die Company trotz SEC-Untersuchung keine Änderung ihrer

Bilanzierung plane.

In einer weiteren Untersuchung durch die US-Börsenaufsicht konnte sich das Unternehmen auf einen Vergleich einigen. Die SEC nahm dabei ein Einigungsverfahren zwischen Amazon.com und dem Internet-Händler Ashford.com im März 2000 ins Visier. Laut Amazon.com konzentrierte sich die Überprüfung jedoch nicht mit der eigenen Buchführung, sondern beschäftigte sich mit angeblich illegalen Bilanzierungspraktiken von Ashford.com. Nach Angaben der Bezos-Company wird der erzielte Vergleich weder eine finanzielle Strafe noch ein Zivilverfahren nach sich ziehen. (mb)