Version 9 der Suite für Business Intelligence

SAS startet das Mercury-Projekt

26.04.2002
MÜNCHEN (as) - SAS Institute, Anbieter von Software zum Aufbau kompletter Business-Intelligence(BI-)Lösungen, will künftig XML-basierende Web-Services in der eigenen Produktarchitektur einsetzen. Sie sollen Bestandteil der kommenden Version 9 der SAS-Produktsuite sein, die bisher unter dem Codenamen "Mercury" gehandelt wird.

Das Projekt Mercury befasst sich mit der Weiterentwicklung der auch als "SAS Intelligence Architecture" bezeichneten BI-Plattform des Herstellers. Laut Alexander Bruder, Product und Solution Marketing, geht es dabei um mehr Benutzerfreundlichkeit, Interoperabilität, Verwalt- und Skalierbarkeit. Ziel ist es, die eigene Software über Standards wie Java, .NET und XML leichter und umfassender als bisher mit externen Anwendungen integrieren zu können, sie zentral zu verwalten sowie die Leistungsfähigkeit der SAS-Produkte so zu steigern, dass sich noch größere Datenvolumina bearbeiten und analysieren lassen als bisher (Stichwort: Multithreading).

Mercury steht zugleich für die nächste Version 9 der SAS-Software, die jetzt auf der Kundenveranstaltung SUGI in Orlando, Florida, offiziell gelauncht wurde. Der Produktfahrplan sieht vor, dass die technischen Neuerungen innerhalb der kommenden 18 Monate sukzessive implementiert werden. Den Auftakt macht Version 9.0, die zum dritten Quartal 2002 angekündigt, jedoch nur als Betaversion für ausgewählte Kunden gedacht ist. Mit ihr will SAS zunächst die mit Version 8 erstmals implementierte Servicearchitektur technisch verbessern. An wichtigen Neuheiten nannte Dan Hatcher, Vice President of Technology Strategy, eine Java-basierende Benutzeroberfläche sowie eine stärker zentralisierte Verwaltung der SAS-Software, um künftig beispielsweise die Lizenzverwaltung und das Deployment von einem Ort aus bewerkstelligen zu können.

Mit dem noch nicht datierten Release 9.1 soll die Architektur allgemein erhältlich sein und sowohl von bisherigen als auch neu entwickelten BI-Lösungen unterstützt werden. Neben der engen Integration mit der Java- und .NET-Technologie kommen dann auch erstmals die Web-Services-Standards zum Einsatz. Sie dienen der flexiblen Kopplung von BI-Komponenten und versprechen mehr Möglichkeiten zur Interaktion eines Clients mit der SAS-Software.

Konkret will der Hersteller das Kommunikationsprotokoll Simple Object Access Protocol (Soap), das Verzeichnis Universal Description, Discovery and Integration (UDDI) sowie die Schnittstellen-Beschreibungssprache Web Services Description Language (WSDL) verwenden. Außerdem, so Hatcher, sei die Integration mit Informationsportalen angestrebt. Bestandteil von 9.1 wird zudem das SAS-Projekt "Minerva" sein. Dieses dient der Entwicklung neuer BI-Anwendungen für das Kunden-Management, Lieferanten und die Firmenorganisation. Erste Ergebnisse aus Minerva will der Hersteller im Juni auf seiner europäischen Kundenveranstaltung in Paris präsentieren.