Verboten flach, brillant und schnell

Samsung Galaxy Tab 7.7 im Kurztest

05.09.2011
Samsung hat auf der IFA 2011 unter anderem das Galaxy Tab 7.7 vorgestellt. Der Nachfolger des ersten Tablets mit 7 Zoll hat sich fast in allen Belangen deutlich verbessert. Trotzdem ist das neue Modell leichter und dünner.
Könnte es Apple gefährlich werden? Das Samsung Galaxy Tab 7.7
Könnte es Apple gefährlich werden? Das Samsung Galaxy Tab 7.7
Foto: Samsung

Wow, was für ein Gerät! Das war schon der Eindruck, als wir es zum ersten Mal in die Hand genommen hatten, und dieser wurde während des Ausprobierens sogar noch vertieft. Das neue Modell wiegt nur noch etwa 350 Gramm und ist nur 7,8 oder 7,9 Millimeter dünn – das sind 30 Gramm und satte 4 Millimeter weniger als beim Vorgänger Galaxy Tab. Dabei ist das Display von 7 auf 7,7 Zoll gewachsen, die Rückseite besteht aus gebürstetem Aluminium, und auch der Akku ist mit 5.100 mAh fast um ein Viertel stärker.

Und das ist noch lange nicht alles. Als Kraftspender dient jetzt ein Dualcore-Prozessor von Samsung (vermutlich eine Version des Exynos, der auch im Smartphone Galaxy S2 steckt), der mit jeweils 1,4 Gigahertz taktet und der Arbeitsspeicher wurde auf 1 Gigabyte verdoppelt. Der interne Speicher ist mit 16 Gigabyte gleich geblieben, dafür ist er im Gegensatz zum großen Bruder Galaxy Tab 10.1 mit microSD-Karten erweiterbar. Ein weiteres Highlight des neuen Galaxy Tab: Das 7,7 Zoll große Display setzt nicht wie bei der Konkurrenz auf LCD-Technik, sondern auf Super-AMOLED-Plus, das auch im Galaxy S2 für Furore sorgt. Mit einer Auflösung von 1.280 x 800 Pixel ist die Darstellung in allen Bereichen gestochen scharf.

Bei der Hauptkamera gibt es keine Neuerungen, Samsung baut auch in das neue Modell eine Optik mit 3,2 Megapixel mit LED-Blitz auf der Rückseite ein. Die Frontkamera hat jetzt allerdings 2 statt 1,3 Megapixel. Weitere Features sind HSPA+ mit bis zu 21 Megabit pro Sekunde im Download, Wlan, Bluetooth und GPS. Als Betriebssystem kommt Android Honeycomb zum Einsatz, darüber liegt die Touchwiz-Oberfläche des Herstellers.

Auf dem riesigen Messestand von Samsung war das Gedränge groß – wer das Galaxy Tab 7.7 in die Finger bekommen wollte, musste teilweise lange anstehen. Aber das Warten lohnt sich, denn während die technischen Daten schon imposant klingen, steigt die Begeisterung noch weiter, sobald man es in die Hand nimmt. Das Tablet ist äußerst leicht und dünn und trotz des größeren Displays nur unwesentlich größer als der Vorgänger. Damit passt es immer noch in eine Jacket-Tasche. Das Display überzeugt auf den ersten Blick. Farben werden intensiv dargestellt, wegen der Super-AMOLED-Plus-Technik und der hohen Auflösung ist die Wiedergabe knackig scharf.

Edles Aluminium-Gehäuse

Auch das Design ist gelungen. Endlich verlässt sich Samsung nicht mehr auf günstigen Kunststoff – das war bei den Top-Smartphones und Tablets des Herstellers der meistgenannte Kritikpunkt aus der Fangemeinde. Mit dem hochwertigen Aluminium sieht das Tablet jetzt richtig edel aus. Zur Geschwindigkeit kann man noch keine abschließende Aussage tätigen, auf den Vorseriengeräten auf dem Messestand konnte man noch überraschend viele Hakler auf dem Startbildschirm sehen. Dafür ist die Geschwindigkeit im Browser um so überzeugender – sowohl beim Seitenaufbau, als auch beim Zoomen. Besser geht es derzeit einfach nicht.

Wenn Samsung die Probleme mit dem Homescreen noch in den Griff bekommt, könnte das Samsung Galaxy Tab 7.7 das erste Android-Tablet sein, das absolut ruckelfrei bedienbar ist. Allerdings nur, wenn sich Apple nicht mit seiner Klage gegen die Galaxy Tabs 10.1 und 8.9 durchsetzen kann. Denn dieser Rechtsstreit wirkt sich bereits auf das neue Tablet aus: Nachdem das Galaxy Tab 7.7 auf der IFA 2011 einen knappen Tag für die Öffentlichkeit ausgestellt war, hat Samsung es vom Messestand entfernt. Eine Begründung wollte der Hersteller nicht nennen – der Zusammenhang mit der Apple-Klage ist aber offensichtlich.

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