Rightnow will Europa das SaaS-Geschäft nahe bringen

19.02.2007
Mit einer neuen Organisation versucht On-Demand-Spezialist Rightnow Technologies seine Geschäfte in der alten Welt auf Trab zu bringen.

Rightnow hat mit Joseph Brown einen Vice President und General Manager für die Region Emea (Europa, Naher Osten und Afrika) berufen. Brown, der sein Quartier in der Europazentrale im britischen Maidenhead aufschlagen wird, soll hier das Geschäft des Anbieters von CRM-on-Demand-Lösungen in Schwung bringen.

Mit der neuen Management-Rolle wolle man der Region mehr Autonomie geben, verlautete aus der Firmenzentrale. Der Softwareanbieter könne so spezifischer auf die Anforderungen der verschiedenen Märkte eingehen, hofft CEO Greg Gianforte. Es gehe künftig nicht mehr nur darum, die US-Vorgaben 1:1 umzusetzen. Neben der Europa-Zentrale in Großbritannien unterhält Rightnow Niederlassungen in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Schweden.

Um seine ehrgeizigen Ziele zu verwirklichen, muss der Software-as-a-Service-Spezialist (SaaS) auch außerhalb seiner Stammmärkte in Nordamerika punkten. Bislang kommen nur 25 Prozent der Einnahmen aus anderen Regionen. Nachdem 2006 erstmals die 100-Millionen-Dollar-Grenze beim Umsatz geknackt wurde, sollen die jährlichen Einnahmen über kurz oder lang bis auf eine Milliarde Dollar anwachsen. Bis wann dieses Ziel erreicht werden soll und welchen Anteil dabei das Geschäft außerhalb der Neuen Welt beitragen soll, wollte das Management noch nicht näher spezifizieren.

Doch noch tut sich Rightnow schwer, die hochgesteckten Erwartungen zu erfüllen. Erst Anfang des Jahres warnte der Softwareanbieter davor, dass die kurzfristigen Geschäftsziele verfehlt würden (siehe auch: CRM-Anbieter Rightnow warnt vor schwachen Zahlen). Rightnow versucht derzeit, sein Geschäft strikter auf Mietlösungen auszurichten. In der Vergangenheit wurden den Kunden verschiedene Optionen angeboten, darunter auch, die Lizenzen ganz herkömmlich zu kaufen. Das soll in Zukunft nicht mehr möglich sein. Die Wahl, ob der Kunde die Software on-premise oder on-demand beziehen will, soll aber weiter offen stehen.

Bislang ist es den Verfechtern der On-Demand-Idee schwer gefallen, die europäischen Anwenderunternehmen für Mietsoftware zu begeistern. Laut einer Umfrage von Forrester Research unter 218 mittelständischen IT-Entscheidern gaben 58 Prozent an, sich nicht für SaaS zu interessieren. Weitere 23 Prozent äußerten nur geringes Interesse an On-Demand-Lösungen (siehe auch: Klare Mehrheit gegen SaaS und Microsoft: Mietsoftware kein Thema für kleine Firmen).

Auch On-Demand-Pionier Salesforce.com tut sich schwer und versucht, seine Geschäfte in Europa anzukurbeln. Dazu wurde erst im vergangenen Herbst mit Lindesey Armstrong einen Managerin berufen, die sich speziell um den Ausbau des Marktes kümmern soll (siehe auch: Salesforce.com will Europa On-Demand beibringen). (ba)