Business-to-Business-Plattform vorgestellt

Ricardo.de eröffnet Handelsplätze im Internet

21.01.2000
HAMBURG (jm) - Ricardo.de hat seine Auktionsaktivitäten im Internet um ein neues Geschäftsfeld erweitert: Nachdem die Hanseaten sich bislang auf Online-Versteigerungen zwischen Privatkunden konzentrierten, wenden sie sich jetzt mit der Internet-Homepage www.ricardobiz.com an professionelle Käufer und Verkäufer.

Sein Unternehmen, so Christoph Linkwitz, sei das größte und bekannteste Internet-Auktionshaus in Deutschland. Nun wolle man auch zur Nummer eins im Auktionshandel zwischen Geschäftskunden werden.

Ab dem 17. Januar 2000 bietet Ricardo.de auf der neuen Internet-Seite auf neun Handelsplätzen die Möglichkeit, Waren zu kaufen und verkaufen. Bei den einzelnen Branchen handelt es sich um den Textil-, DV-, Kfz- und Elektroniksektor. Hinzu kommen Industriebereiche, die mit Hilfs- und Betriebsstoffen, mit Restposten und industriellen Überbeständen handeln. Außerdem führt das Internet-Auktionshaus noch die Segmente Industrie und Sonstige auf.

Ricardobiz soll im ersten Halbjahr 2000 um weitere Handelsplätze ausgebaut werden. Neben traditionellen Auktionen sollen auch sogenannte umgekehrte Auktionen (reverse auctions) angeboten werden. Hierbei gibt ein Interessent den Preis für ein Produkt an, den er höchstens zu zahlen bereit ist. Potenzielle Verkäufer versuchen dann, sich mit Blick auf dieses Limit gegenseitig zu unterbieten. Weitere Handelsoptionen, die Ricardo in sein Auktionsmodell übernehmen will, sind Barter-, also Tauschgeschäfte.

Ricardo wird in einer sechswöchigen Einführungsphase für den Business-to-Business-Auktionshandel keine Gebühren verlangen. Danach wird ein "kleiner" Prozentsatz des gehandelten Warenwerts als Provision zu entrichten sein. Wie Linkwitz vor der Presse sagte, hätten sich bereits vor dem offiziellen Start am 17. Januar weit über 1000 Firmen für die neue Handelsplattform registrieren lassen.

Im Zuge der Eröffnung der neuen Auktionsplattform hat Ricardo sich mit 27,3 Prozent an Allocation Network beteiligt. Diese Kleinfirma spezialisiert sich auf den Handel mit industriellen Überbeständen. Weitere Partnerschaften schlossen die Hamburger mit DCI (Telekommunikation und IT-Technologie), Schneider (Büro- und Werbeartikel), P&WS (Tchibo-Sonderposten) sowie Meatclub (Fleischgroßhandel). Mit Kompass holte sich Ricardo zudem ein Unternehmen ins Boot, das sich rühmt, über die größte Datenbank der Welt für Produktbeschreibungen (über zwei Millionen) zu verfügen.

Mit der Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" traf Ricardo die Übereinkunft, stündlich aktualisierte Wirtschaftsinfos auf den eigenen Web-Seiten zu veröffentlichen. Für die technische Realisierung der neuen Handelsplattform zeichnet die Sinner Schrader AG verantwortlich.