Was CIOs akut beschäftigt

Reibung durch neue Prozesse

09.12.2008
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Branchen boomt die Energiewirtschaft. Sollten Sie da nicht von dem Sparzwang verschont bleiben, dem andere IT-Chefs ausgesetzt sind?
Ricardo Diaz Rohr, EnBW
Ricardo Diaz Rohr, EnBW
Foto: Diaz-Rohr

Kosteneffizienz ist auch für uns ein Thema. Wir haben uns ehrgeizige Einsparziele gesetzt: Bis 2011 wollen wir das IT-Budget gegenüber den bisherigen Planzahlen um zehn Prozent reduzieren, also den prognostizierten Wachstumspfad korrigieren. Wir wollen hauptsächlich im Infrastrukturbereich, also weniger bei den Projekten sparen.

Dabei lautet unser Motto: "Do more with less." Denn tatsächlich erleben wir in der Energiewirtschaft derzeit ein starkes Wachstum mit explodierenden Datenvolumina. Deshalb haben wir Ende 2008 ein neues Rechenzentrum in Betrieb genommen.

Ein anderes großes Thema ist für uns der Aufbau eines Prozess-Management mit internem Fokus. Wir haben unsere Abläufe in der IT komplett erfasst und implementiert sowie alle 600 Mitarbeiter darauf geschult. Seit Anfang Dezember sind die neuen Prozesse verbindlich, und jetzt steigen wir in die kontinuierliche Verbesserung ein.

Diese kontinuierliche Verbesserung muss in den Prozessen selbst, aber auch in der Unternehmenskultur verankert sein. Und eine solche kulturelle Veränderung bedarf einer erhöhten Aufmerksamkeit des Managements. Denn sie erzeugt Reibungen. Innerhalb der kommenden sechs Monate wird es ohne die eine oder andere Eskalation wohl nicht abgehen. (Januar 2009)