Red Hat sagt der Nasdaq ade

20.11.2006
Der US-amerikanische Linux-Distributor verlegt seine Aktiennotierung von der Hightech-Börse Nasdaq an die New York Stock Exchange (NYSE).

Für die Nasdaq ist das ein rechtes Ärgernis. Ihre führenden gelisteten Firmen stammen noch immer aus dem Technologiesektor, obwohl sie sich in den vergangenen Jahren um eine Diversifizierung ihrer Einnahmen bemüht hat.

Red Hat war im Jahr 1999 über die Nasdaq an die Börse gegangen. Finanzchef Charlie Peters erklärte nun, die NYSE passe besser zu seinem Unternehmen, das einen Aktienmarkt mit geringerer Volatilität, größeren globalen Unternehmen und einfacherem Handel suche.

„Das ist ein sehr effizienter Markt“, erklärte Peters, dem auch der Schwenk von NYSE-Chef John Thain in Richtung eines stärker elektronischen Handels gefällt. „Er ist ein sehr cleverer Mann“, bescheinigt der Red-Hat-CFO (Chief Financial Officer).

Einige Branchenbeobachter verwiesen laut „Wall Street Journal“ auch darauf, dass sich Red Hat als Open-Source-Verfechter mit dem Notierungswechsel auch stärker von Microsoft absetzen könne, das seit langem zu den Vorzeigeaktien der Nasdaq zählt.

Ab dem 12. Dezember soll die Red-Hat-Aktie an der NYSE unter dem Tickersymbol „RHT“ gehandelt werden. Bis dahin bleibt das Papier unter „RHAT“ an der Nasdaq gelistet.

Am Freitag hatte Red Hat übrigens auch die zweite Beta seines kommenden „Red Hat Enterprise Linux 5“ mit voller Integration des Open-Source-Hypervisors „Xen“ veröffentlicht. Allerdings wurde die allgemeine Verfügbarkeit von RHEL 5, das auf dem Kernel 2.6.18 basieren wird, auf Anfang kommenden Jahres verschoben. Ursprünglich hätte die neue Distribution Ende 2006 herauskommen sollen. (tc)