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Qualcomm verklagt Broadcom

12.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Anwälte der beiden Mobilfunkchip-Designer Qualcomm und Broadcom haben diesen Sommer alle Hände voll zu tun. Als Reaktion auf die verschiedenen Anzeigen seines Konkurrenten reichte Qualcomm nun eine Patentrechtsklage gegen Broadcom ein. Darin wird das Unternehmen bezichtigt, es habe im Bereich integrierte Schaltkreise für GSM-Handys unrechtmäßig Techniken verwendet, die durch insgesamt sechs Qualcomm-Patente abgedeckt seien. Zudem sollen bestimmte, in Wi-Fi-Geräten verbaute Broadcom-Chips mit einem siebten Patent kollidieren.

Qualcomm selbst war im Mai wegen angeblicher Patentverletzungen von Broadcom verklagt worden. In den zwei, vor dem US-Bundesgericht in Santa Anna, Kalifornien, eingereichten Klagen verlangt der Konkurrent von Qualcomm Schadensersatz sowie den Produktions- und Verkaufsstopp wichtiger Kommunikationschips. Zudem forderte die Company die U.S. International Trade Commission (ITC) auf, den Import bestimmter in Taiwan hergestellter Qualcomm-Produkte zu verbieten (siehe auch: "Broadcom verklagt Qualcomm").

Anfang Juli bezichtigte Broadcom den Rivalen zusätzlich unfairer Geschäftspraktiken. Qualcomm versuche, sein Monopol im Bereich CDMA (CDMA = Code Division Multiple Access) auf andere Standards auszuweiten, so der Vorwurf (siehe auch: "Broadcom klagt weiter gegen Qualcomm"). (mb)