Die Hauptaktionäre und das Management von Broadnet sollten je eigene Aktie 1,054 QSC-Aktien erhalten, teilte das Kölner Unternehmen am Mittwoch mit. Finanziert werde die Transaktion durch eine Kapitalerhöhung um 11,23 Millionen Euro durch Ausgabe von 11,23 Millionen neuen Aktien aus genehmigten Kapital.
Mit dem Einstieg bei Broadnet stärke QSC das margenstarke Kerngeschäft mit Unternehmenskunden. Den Angaben zufolge erwirtschaftete Broadnet im vergangenen Jahr 96 Prozent des Umsatzes in Höhe von 36,8 Millionen Euro mit Unternehmen sowie Wiederverkäufern. Das EBITDA habe bei 4,6 Millionen Euro gelegen.
Broadnets Stärke im VPN-Geschäft (Virtual Private Network), bei Direktanschlüssen von Unternehmen und im Voice-over-IP-Markt ergänze sehr gut das Kerngeschäft, sagte der QSC-Vorstandsvorsitzende Bernd Schlobohm. Mit dem Zukauf erwerbe QSC zudem indirekt auch ein SDSL-Netz mit knapp 600 Hauptverteilern und einem Wireless-Local-Loop-(Richtfunk-)Netz in 42 Regionen.
"Mehr als 160 Hauptverteiler davon ergänzen das bestehende QSC-Netz, so dass die QSC-Gruppe künftig direkt und indirekt Zugang zu über 1200 Hauptverteilern in mehr als 140 deutschen Städten verfügt", hieß es weiter. "Wir gewinnen so Zugang zu einer Vielzahl neuer Unternehmenskunden, die sich über DSL nur schwer erschließen lassen", sagte Schlobohm.
QSC erhöht angesichts des Einstiegs bei Broadnet seine Umsatzschätzung 2006. Mit der Übernahme der Mehrheit werde QSC Broadnet konsolidieren und daher die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr anheben, teilten die Kölner am Mittwoch mit. Das TecDAX-Unternehmen erwarte jetzt für 2006 einen Umsatzanstieg von mindestens 36 Prozent auf über 265 Millionen Euro. Bisher sei ein Umsatz von mehr als 240 Millionen Euro geplant gewesen.
Trotz der erhöhten einmaligen Kosten im Zusammenhang mit dem Kauf sowie der geplanten Kosten zur Hebung von Synergien in diesem Jahr bleibe QSC bei ihrer bisherigen EBITDA-Prognose (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 15 bis 20 Millionen Euro für das Gesamtjahr 2006. "Wir wachsen bereits aus eigener Kraft stark und profitabel. Gemeinsam mit Broadnet haben wir jetzt die Chance, unser margenstarkes Wachstum noch einmal zu beschleunigen", so Schlobohm weiter. (dpa/tc)