Pressespiegel

01.07.1994

Die "Sueddeutsche Zeitung" ueber die Situation auf dem Arbeitsmarkt: Es sind nicht mehr nur die Politiker oder Trendforscher, es sind bereits die nuechternen Statistiker, die sagen: Es geht mit der Wirtschaft nach oben. Nur der Arbeitsmarkt zeigt bislang noch keine erkennbaren Signale der Besserung. Vor allem aber beim Fuehrungsnachwuchs in den Unternehmen oder den Kandidaten an der Universitaet stellt sich die Frage, wann es denn nun mit der Karriere so richtig losgehe. Doch die Zeiten haben sich in vielen Firmen grundlegend geaendert. Die Rezession hat dort zu einer gruendlichen Reform gefuehrt, hierarchische Ebenen sind abgeschafft worden, Strukturen wurden gestrafft. Damit aber hat die Pyramide, auf der der Nachwuchs emporkletterte, ihre Form geaendert. Nach oben geht es auf absehbare Zeit nur noch fuer wenige.

Der amerikanische Management-Guru Peter Senge in der "Wirtschaftswoche" ueber das lernende Unternehmen: Manager glauben noch immer, dass es ihre Hauptaufgabe ist, Ergebnisse zu erzielen. Sie werden befoerdert, weil sie ein konkretes Problem geloest oder weil sie andere davon ueberzeugt haben, das zu tun, was sie wollen. Doch das reicht nicht mehr. Sie muessen ihr eigenes Denken hinterfragen, sie muessen wissen, wie sie ihre Ergebnisse produzieren.

Das Hamburger Wochenblatt "Die Zeit" ueber die Telekom: Die Privatwirtschaft mag vor Neid erblassen. Kaum ein deutscher Konzern besetzt derzeit so emsig neue Maerkte, schmiedet so aggressiv internationale Allianzen und entwickelt so viele neue Produkte wie die Telekom. Lange bevor die letzten Marktschranken und Monopole fallen, geht das groesste Staatsunternehmen des Landes in Stellung fuer den Kampf gegen die globale Konkurrenz. Aus Sicht der Telekom-Planer ist die expansive Strategie richtig, aus Sicht der Wettbewerbsordnung nimmt sie bedenkliche Zuege an: Der zur Privatisierung anstehende Staatsriese sichert sich im Schutze seines verbliebenen Telefonmonopols auf diversen Zukunftsmaerkten die Vorherrschaft und begrenzt damit die Chancen kuenftiger Konkurrenten.