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Positive Bilanz nach der Systems ´99

25.10.1999
Hochqualifizierte Besucher

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Münchner Messe Systems hat sich als Veranstaltung mit regionalem Hintergrund auf dem neuen Messegelände in Riem etabliert. Mit 136 000 Besuchern und 2709 Ausstellern verzeichnete die Messe München GmbH als Veranstalter ein Rekordergebnis.

Die Fachbesucher, die sich vom 18. bis zum 22. Oktober auf dem Areal des ehemaligen Flughafens Riem trafen, dürften in den meisten Fällen einen positiven Eindruck mit auf den Heimweg genommen haben. Eine vom Veranstalter durchgeführte Umfrage spricht von 89 Prozent der Besucher, die der Messe eine Bewertung von gut bis ausgezeichnet geben. Bei den Ausstellern liegt die Zahl bei 75 Prozent.

"Im Vergleich mit der Cebit passiert an den ersten beiden Tagen recht wenig", moniert Sabine Deitz, von Great Plains Software, einem Anbieter von betriebswirtschaftlicher Standardsoftware für den Mittelstand. "Die Besucher sind jedoch durchweg hochqualifiziert, wissen genau, was sie wollen und suchen gezielt nach bestimmten Produkten", so die Marketing-Managerin weiter. Helmut Knappe, Geschäftsführer des Münchner Softwarehauses DC Soft, drückt es so aus: "Das Konzept der Messe ist sehr benutzerfreundlich. Das heißt, daß die Besucher direkt zu den Ständen geleitet werden, die sie suchen, ohne über Los zu gehen." Relativ freie Gänge zwischen den Ständen freuen demnach zwar den Cebit-geschädigten IT-Massentouristen, sorgen im Gegenzug jedoch für eine geringe "Streuwirkung" auf der Suche nach Information.

Zu einem der Hauptthemen der Messe war vom Veranstalter der Linux-Park erkoren worden. Hier fanden Aussteller aus den Reihen der Etablierten ihren Platz, etwa der Distributor Red Hat oder Hewlett-Packard mit speziell auf Linux abgestimmten Lösungen. Zusätzlich sollte Newcomern die Möglichkeit gegeben werden, sich auf kleineren Ständen mit geringer Miete zu präsentieren. Wer den Linux-Park in Halle A3 suchte, mußte sich allerdings einige Mühe geben. Entsprechend den Ankündigungen hätte man ihn an etwas prominenterer Stelle vermutet. Wie stark der Bedarf an Information im Umfeld des alternativen Betriebssystems ist, läßt sich ebenfalls am Interesse an der Podiumsdiskussion mit dem Titel "Linux im kommerziellen Einsatz" ablesen. Hier drängte sich das Publikum so dicht, daß ein Durchkommen kaum möglich war.

Die Stellungnahmen der Linux-Aussteller waren zwiespältig: "Über mangelndes Interesse können wir uns nicht beklagen", erklärte Simon Budig vom Grafikanbieter Gimp. "Mit dem Messebau sind wir jedoch überhaupt nicht zufrieden. Unsere Box war viel zu spät fertig und auch jetzt funktioniert noch nicht alles."

Ein Erfolg war auf der Systems auch der "Jobtag" am ersten Messetag. Jede Menge Berufsein- und -umsteiger informierten sich über Stellenangebote und führten erste Bewerbungsgespräche. Helmut Krings, Geschäftsführer von Sun Microsystems, meinte dazu: "Am Montag-Morgen standen die Job-Interessenten an unserem Stand Schlange." Gut besucht war auch das Karriereforum der COMPUTERWOCHE unter der Leitung der CW-Redakteure Hans Königes und Alexandra Glasl, in dem unter anderem die Gründer der E-Commerce-Senkrechtstarter Alando.de und Datango.de Tips für die IT-Karriere vermittelten.