Portfolio-Bereinigung abgeschlossen

26.07.2001

Auch wenn nach den Worten des IMH-Vorstands die Portfoliobereinigung "weitgehend abgeschlossen" ist - das Schicksal einzelner Beteiligungen bleibt dennoch ungewiss. Auf der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt vor mehreren Wochen äußerten sich die ehemaligen VTC-Manager beispielsweise reserviert über den WAP-Suchmaschinen-Anbieter WAP Communications. Auch die noch im letzten Jahr kursierenden IPO-Pläne der Beans AG, eines Anbieters von E-Commerce-Software, haben sich zerschlagen.

An den beliebten, aber seit Monaten verstopften "Exit"-Kanal Neuer Markt klammern die Münchner dennoch ihre Hoffnungen. Als potenzieller Börsenaspirant gilt vor allem die Get Mobile AG. Ob der Online-Handy-Anbieter angesichts der Flaute im TK-Markt allerdings noch mit einer überzeugenden IPO-Story aufwarten kann, bleibt abzuwarten.

In Zukunft wollen sich die Münchner nach den Worten von IMH-Vorstand Ramsauer "ausschließlich auf Firmen, die sich in einer späten Phase der Unternehmensentwicklung befinden", konzentrieren. Mit anderen Worten: Die Zeiten früherer waghalsiger Investments in New-Economy-Firmen sind passé, jetzt wird die seriöse VC-Company herausgekehrt. Die jüngste IMH-Beteiligung (3,6 Prozent) an der Würzburger Salt Logistic AG ist ein erster Schritt in diese Richtung. An dem Softwareanbieter hält auch VTC Partners bereits elf Prozent.

Um das Portfolio, das mit derzeit elf Beteiligungen immer noch sehr Internet-lastig ist, nachhaltig zu restrukturieren, dürfte den Münchnern jedoch das nötige Kapital fehlen. Ende März lag der Finanzmittelbestand des Unternehmens bei rund sieben Millionen Euro.

Angesichts der deshalb auch im Sinne besagter Neuausrichtung höchst unsicheren Zukunftsperspektiven sehen sich die IHM-Lenker nicht in der Lage, eine Prognose für das Geschäftsjahr 2001 abzugeben.

"Jede Aussage wäre aus dem Blauen heraus", erklärt Ramsauer. Seinen Worten zufolge sind "detaillierte Ergebnisprognosen" im Beteiligungsgeschäft ohnehin "nicht sinnvoll". Im Fokus stehe vielmehr die Frage, wie sich der Wert von Beteiligungen messen lasse. Schwierig zu beantworten ist diese Frage aber vor allem dann, wenn sich nach bereits drastischen Bewertungskorrekturen immer noch Wackelkandidaten oder "Living Deads" im Portfolio finden.