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Politiker will virtuellen Arbeitsmarkt abschalten

11.11.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Als aussichtsloses Projekt, das nur Geld verschlinge und deshalb eingestellt werden müsse bezeichnete Jürgen Heike, Staatssekretär im Bayerischen Sozialministerium, den Virtuellen Arbeitsmarkt der Bundesagentur für Arbeit. Heike sagte dem "Münchner Merkur", dass ein Ausstieg immer noch sinnvoll sei, obwohl das Projekt bereits 60 Millionen Euro verschlungen habe.

Hinter dem Virtuellen Arbeitsmarkt steht die Ablösung des internen Computersystems für die Beratung und Vermittlung von Arbeitslosen sowie die Einrichtung einer Internet-Jobbörse und eines Service-Portals. Insbesondere der so genannte Jobroboter, der Unternehmens-Websites nach Stellenanzeigen durchforstet, funktioniert nicht richtig.

Ursprünglich sollte das gesamte Vorhaben bis 2008 rund 65 Millionen Euro kosten, dann wurde Ende 2003 bekannt, dass 165 Millionen Euro die realistischere Zahl sei. Im Frühjahr begrenzte der Vorstand der Bundesagentur die Kosten auf 163 Millionen Euro und ordnete eine Prüfung an. Damals wurde der zuständige Projektleiter von seinen Aufgaben entbunden. (hv)