Informatica präsentiert Powercenter 5

Plattform für die Datenintegration

09.03.2001
MÜNCHEN (as) - Informatica, Anbieter von Datenintegrationssoftware, verpasst Version 5 seiner Produktsuite "Powercenter" eine Leistungsspritze und unterstützt künftig auch XML- und Weblog-Formate sowie Daten aus MQ Series und Siebel. Zudem sind analytische Anwendungen für den europäischen Markt geplant.

Mit Release 5 stehen neue Versionen der Produkte "Powercenter" und "Powercenter Data Integration Hub" bereit, die eine Metadaten-gestüzte Plattform für die Datenintegration, für Analyseanwendungen sowie vor allem zur Extraktion, Transformation und das Laden (ETL) eines Data Warehouse bieten. Sie warten laut Hersteller dank neuer Funktionen für Parallelverarbeitung und Daten-Caches mit erheblich verbesserten Leistungsmerkmalen auf.

Weitere Standardadapter hinzugefügt

Des Weiteren verfolgt Informatica das Ziel, die Architektur von Powercenter für möglichst viele heterogene Datenquellen zu öffnen, um sich so als zentrale Integrationsplattform in Großunternehmen zu positionieren. So kommen nun neben den bisherigen "Powerconnect"-Schnittstellen zu SAP R/3 und Peoplesoft, die beide optimiert und erweitert wurden, vergleichbare Konnektoren zur CRM-Software von Siebel sowie zur Messaging-Middleware "MQ Series" von IBM hinzu. Ferner lassen sich Mainframe-Daten dank Wizard-Technik ohne den Einsatz von Gateways oder Codegeneratoren einfacher importierten sowie Web-Log-Formate in Powercenter aufnehmen.

Ebenso lassen sich nun mit Hilfe der Extensible Markup Language (XML) beschriebene Daten anhand entsprechender Document Type Definitions oder Schemata auslesen (parsen). Ob sich der Hersteller beim Austausch von Metadatenmodellen nun endgültig dem neuen Standard "Common Warehouse Metamodel" anschließt, ist hingegen trotz entsprechender Äußerungen noch offen. So sagte Chief Executive Officer Gaurav Dhillon gegenüber der Computerwoche, dass man den eigenen MX-Standard weiterentwickeln werde.

Zudem arbeitet Informatica derzeit an seiner Strategie für analytische Anwendungen, die im April mit Releasestand 4.1 auch nach Europa kommen sollen. Sie bieten Berichte und zahlreiche Metriken, die Unternehmen helfen sollen, entsprechende Systeme schneller zu implementieren und ihre internen Prozesse bewerten und verbessern zu können. Laut Dhillon entstehe mit den analytischen Anwendungen ein zusätzliches Marktsegment für Business Intelligence, das den bisher dominierenden Indivduallösungen die Vorzüge von Standardsoftware entgegenstelle.

Informaticas Engagement in diesem noch jungen Markt hatte bereits im Jahr 1999 mit der Übernahmen des OEM-Partners Influence Software begonnen. Dessen auf Powercenter basierenden Anwendungen wurden anschließend in einer eigens gegründeten Division überarbeitet, wobei auch die hauseigenen "Business Components" (Standard-Datenmodelle für ETL-Prozesse) in die Produkte integriert wurden. Im Juni 2000 kamen dann in den USA drei Suites auf den Markt, die nun auch international vermarktet werden sollen. Das Basis-Paket "E-Business Operations" besteht aus Modulen für das Finanzwesen, die Personalverwaltung, die Logistik und den Vertrieb und enthält unter anderem Funktionen für Budgetierung, Planung und Kostenanalyse.

Metriken beurteilen den Online-Einkauf

Die Suite "E-Procurement Application" bezieht sich auf Internet-gestützte Beschaffungsprozesse und Zulieferstrukturen. "E-CRM Application" soll beispielsweise die Wirksamkeit von Marketing-Aktionen messen und ermitteln helfen, wieviel das Unternehmen an einem bestimmten Kunden verdient. Hinzu kommen Tools für die Clickstream-Analyse in E-Commerce-Anwendungen. Trotz dieses neuen Angebots sieht Dhillon Informaticas Zukunft weiter als die eines Datenintegrators für Back-Office-Lösungen und die Metadaten-Verwaltung. "Wir wollen kein Anwendungsintegrator werden".

Abb: Datenbestände im Griff behalten

Powercenter soll eine universelle Metadaten-gestützte Plattform zur Datenintegration bieten. Hierzu wurde die Architektur jetzt weiter geöffnet. (Quelle: Informatica)