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OSDL stellt Pool für Open-Source-Patente ins Netz

16.11.2005
Mit einer Datenbank für frei verwendbare Softwarepatente will die Firma Open Source Development Labs Inc. (OSDL) Entwickler quelloffener Software unterstützen.

Seit gestern ist die Online-Bibliothek des Projekts Patents Commons im Web verfügbar. Sie besteht aus fünf miteinander verbundenen Datenbanken und bildet die Basis für das von OSDL im August initiierte Vorhaben. Eigenen Angaben zufolge sammelt Patent Commons nicht nur die Patente einzelner Entwickler, sondern auch die Patentgeschenke von IT-Anbietern. Firmen wie IBM, Nokia, Novell, Red Hat und Sun haben der Open-Source-Gemeinde Tausende Patente zur freien Verwendung überlassen, ihre Nutzung für Closed-Source-Software aber ausgeschlossen.

Die Idee, Open-Source-Entwicklern mit einer Art Patent-Repository schnellen Zugriff auf frei verwendbare Techniken zu bieten, ist in der Community nicht unumstritten. Kein Programmierer werde in einer der Datenbanken recherchieren, bevor er ein technisches Problem löst, kritisierte etwa Florian Müller, Gründer der Initiative NoSoftwarePatents.com. Das Risiko einer Patentverletzung verringere sich damit nicht. Linux-Begründer Linus Torvalds, selbst bei den OSDL angestellt, hatte das Projekt von Anfang an begrüßt: Aus dem Pool könne sich eine Gegenmacht zu den Patenten von Industrieunternehmen entwickeln. (wh)