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Openview-Anwender vermissen Strategie

18.06.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Teilnehmer des jährlichen US-Anwendertreffens von Hewlett-Packards System-Management-Lösung waren etwas enttäuscht: Die Openview-Kunden vermissten Details zu längerfristigen Plänen des Unternehmens. An Produktvorstellungen habe es nicht gemangelt. Über ein Dutzend Neuheiten seien angekündigt worden. "Doch ich habe keine Vorstellung, auf welche Technik HP künftig setzt oder wann was passieren wird", beschwerte sich etwa der Netzanalyst eines amerikanischen Energie-Unternehmens. Er erhoffte sich konkrete Aussagen, beispielsweise über die Verfügbarkeit des "Network Node Manager 7". HP teilte lediglich mit, Details dazu werde es Ende des Jahres geben. Auch mit Informationen zur Integration der Riversoft-Technologien sei man äußerst sparsam umgegangen: Die Einbindung liege im Plan - noch dieses Jahr kämen neue Produkte.

Die Kernaussage auf der Konferenz machte HP zum Thema Service-Management. Die Pläne des Herstellers betreffen dabei nicht nur die Optimierung von Diensten und Abrechnungsfunktionen bei externen Service-Providern. HP fordert auch ein Umdenken in unternehmensinternen IT-Abteilungen. "Diese müssen sich genauso als Dienstleister neu erfinden", erklärte Patty Azzarello, Vice President und General Manager der Openview-Abteilung.

HP verzeichnet weltweit rund 135.000 Installationen seines System-Management-Frameworks. Seit dem Amtsantritt von Azzarello vor rund einem Jahr konnte die Sparte ihren Umsatz mit Service-Providern um 40 Prozent steigern. Unternehmenswender reagieren indes eher zögerlich. "Der Hälfte der Leute ist das Thema egal", befürchtet Jasmine Noel, Analystin der Hurwitz Group. Nur IT-Manager mit Weitblick würden schon heute die Notwendigkeit von Managed Services erkennen, glaubt die Fachfrau.