Kostentransparenz bei Internet-Nutzung

Openinformer stellt einzelne Web-Dienste in Rechnung

16.07.1999
MÜNCHEN (CW) - Die Billing- und Accounting-Software "Openinformer" von Uni-x Software soll für Kostentransparenz bei der Nutzung des Internet sorgen. Die Lösung erlaubt eine nach unterschiedlichen Datendiensten und -mengen aufgeschlüsselte Abrechnung von Internet-Traffic.

Firmen mit Internet-Zugang bezahlen üblicherweise für das in einem Monat übertragene Datenvolumen. Dabei wird jedoch nicht unterschieden, ob es sich um Dateiübertragungen, E-Mails, Fax over IP, Voice over IP oder Videoconferencing über das Web handelt. Genausowenig läßt sich ermitteln, welche Abteilung oder Profit-Center wie viele Datenpakete versendet hat.

Uni-x Software (www.uni-x.net) mit Sitz in Osnabrück war auf der Suche nach einem Tool, das eine detaillierte Abrechnung von Datendiensten erlaubt. Da sich keine Lösung finden ließ, entwickelte das Unternehmen selbst eine. So entstand die Billing- und Accounting-Software Openinformer, die nach Angaben des Herstellers die genannten Dienste identifiziert und die dabei entstandenen Kosten dem Verursacher in Rechnung stellt. Auf diese Weise könnte beispielsweise ein Entwicklerteam die bei einem Projekt anfallenden Gebühren für File-Transfers oder Datenbankabfragen genau aufschlüsseln und dem jeweiligen Auftrag zuordnen. Ebenso wären Internet-Service-Provider (ISPs) in der Lage, ihren Kunden nicht nur einen Rechnungsbetrag für die übertragene Datenmenge zu präsentieren, sondern eine detaillierte Abrechnung der unterschiedlichen Dienste. Damit würde das Formular den heutigen Telefonrechnungen ähneln, die Festnetzgespräche, Mobilfunkdienste und Anrufe bei Servicenummern einzeln ausweisen.

Außerdem unterstützt Openinformer den Kundenservice der ISPs: Ruft ein Klient an, kann der Servicemitarbeiter über das Werkzeug die entsprechenden Abrechnungsdaten abfragen. Zudem trägt die Software, wenn der ISP-Kunde einen neuen Arbeitsplatz einrichtet, diesen User automatisch in das Billing-System ein.

Openinformer sammelt hierzu Daten aus den Log-Files von Firewalls, Routern und anderen Netzkomponenten, überführt sie in ein einheitliches Format und speichert sie in einer Datenbank. Diese Informationen bereinigt das Werkzeug dann um Redundanzen und stellt sie geordnet nach dem Auftraggeber zusammen.

Durch unterschiedliche Tarifierungen lassen sich Viel- und Wenignutzer mit unterschiedlichen Kostenstrukturen belegen. Eine spezielle Variante, die sich primär auf die Abrechnung der Internet-Telefoniekosten konzentriert, befindet sich in der Entwicklung.

Der Preis für die Software beginnt bei etwa 40000 Mark. Unter www.openinformer.com stehen weitere Informationen sowie eine Demoversion zur Verfügung.