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Novell übernimmt Suse

04.11.2003
Mit dem Kauf des Linux-Distributors will Novell das Engagement im Open-Source-Bereich erweitern und die Support-Kapazitäten für Linux ausbauen.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Novell kauft die Nürnberger Suse Linux AG für 210 Millionen Dollar (181 Millionen Euro). Mit der Übernahme des nicht börsennotierten Linux-Distributors will Novell das Engagement im Open-Source-Bereich erweitern und die Support-Kapazitäten für das quelloffene Betriebssystem Linux ausbauen. Durch die Kombination der Produkte beider Hersteller könne man Kunden umfassende, sichere und verlässliche Linux-Lösungen für Server und Desktops anbieten, heißt es bei Novell.

Novell habe sich für Suse entschieden, weil der Anbieter klarer Technologieführer bei Linux-Lösungen sei, sagte Geschäftsführer Jack Messman. Der Kauf von Suse runde das Profil von Novell als Lieferant vollständiger Linux-Lösungen für Unternehmen ab. Laut Suse-Chef Richard Seibt profitiert Suse-Linux von der globalen Präsenz und den Marketing-Kanälen Novells. Dazu komme der gute Ruf des Unternehmens hinsichtlich Sicherheit, Verlässlichkeit und Kunden-Support.

Novell will Suse wie den im August 2003 übernommenen Linux-Spezialisten Ximian als eigenständige Geschäftseinheit weiterführen. Den Einstieg in die Linux-Entwicklung nahm Novell mit der Portierung seines Verzeichnisdienstes "eDirectory" auf das quelloffene System vor drei Jahren (Computerwoche online berichtete). Mitte dieses Jahres folgte die Portierung der Netzdieste (Computerwoche online berichtete). Mit Ximian überahm der Netzwerker im August Lösungen zum Linux-Desktop-Management und Technologie zur Nutzung von Microsoft-.NET.Applikationen unter Linux.

Nach Informationen aus Nürnberg haben die bisherigen Anteilseigner dem Verkauf bereits zugestimmt. Dazu zählen mit 32 Prozent die Venture-Capital-Firma e-millennium, der unter anderem SAP und die Deutsche Bank angehören, Apax (21 Prozent), Adastra (20 Prozent) sowie die Industrieinvestoren Intel Capital, IBM, Hewlett-Packard und SGI, die insgesamt 12 Prozent der Anteile halten. Den Rest halten die Suse-Gründer und die Belegschaft.

Suse beschäftigt knapp 400 Mitarbeiter in Deutschland, Großbritannien, Italien, Tschechien und in den USA, davon sind 150 in der Entwicklung tätig. Weitere Informationen wollen die Unternehmen heute ab 17 Uhr bekannt geben. (lex)