Marktanteil steigt leicht

Nokia schöpft neue Hoffnung

28.01.2010
Der Handyhersteller Nokia schöpft zu Jahresbeginn neue Hoffnung.
Nokias geschrumpfter Symbian-Slider "N97 mini" in drei Farbvarianten
Nokias geschrumpfter Symbian-Slider "N97 mini" in drei Farbvarianten
Foto: Nokia

Nach mehreren Monaten schafften es die Finnen im Schlussquartal, ihren Marktanteil wieder leicht zu steigern: Mit knapp 127 Millionen verkauften Handys schätzt Nokia seinen Anteil am weltweiten Handymarkt im vierten Quartal auf 39 Prozent. Das teilte Nokia am Donnerstag in Espoo bei Helsinki mit. Die Aktie sprang am frühen Nachmittag deutlich in die Höhe.

Vor allem bei den margenträchtigen Smartphones konnte der Branchenprimus seine Position ausbauen. Insgesamt verkaufte Nokia im Schlussquartal 20,8 Millionen Smartphones und Netbooks nach 15,1 Millionen im Vorjahr. Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo führte das vor allem auf die neuen Modelle mit QWERTY-Tastatur und Touchscreen zurück. Dank der neuen computerähnlichen Handys habe Nokia seine Umsätze in der Handysparte steigern können, sagte Kallasvuo.

Umsatzrückgang

Für den gesamten Konzern sanken die Erlöse aber um 5,3 Prozent auf knapp zwölf Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr waren die Handyverkäufe weltweit eingebrochen. Für dieses Jahr prognostiziert der Branchenprimus aber Besserung. Nach wie vor geht Nokia von einem Wachstum von zehn Prozent aus.

Dabei will sich der Branchenprimus nicht länger auf den Geräteverkauf allein verlassen. Künftig sollen auch Dienstleistungen rund ums Handy das Geschäft ankurbeln. Erst kürzlich kündigte Nokia an, seine Navigationssoftware für Smartphones kostenlos anbieten zu wollen. Kallasvuo betonte, dass Services auch in Zukunft der Fokus des Unternehmens bleiben würden. Bis zum Jahr 2011 will Nokia den Umsatz mit Dienstleistungen auf mindestens zwei Milliarden Euro steigern. Bis dahin sollen auch 300 Millionen aktive Nutzer für die mobilen Dienste gewonnen werden.

Knapp eine Milliarde Euro Gewinn

Unterm Strich verbuchte Nokia einen Gewinn von 948 Millionen Euro (Vorjahr 576 Millionen). Im dritten Quartal hatten hohe Abschreibungen auf die Ausrüsterssparte Nokia Siemes Networks (NSN) den Handyhersteller ins Minus gedrückt. Kallasvuo zeigte sich nun "angesichts der anhaltend herausfordenden Bedingungen im Infrastrukturmarkt" zufrieden mit der Entwicklung des Ausrüster-Joint-Ventures im vierten Quartal.

Die Umsätze von NSN waren im Schlussquartal erneut um knapp 17 Prozent eingebrochen. Operativ hielt sich der Netzausrüster allerdings im Gegensatz zum Vorjahr in den schwarzen Zahlen. Das zweite Sorgenkind, die Navigationssparte Navteq, machte unterdessen trotz steigender Umsätze erneut Verlust. (dpa/tc)