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Nokia gibt seine Patente für Linux frei

25.05.2005
Der finnische Mobilfunkkonzern Nokia hat einen Internet-Handheld mit WLAN und Linux angekündigt und stellt alle seine Patente für die weitere Kernel-Entwicklung zur Verfügung.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nokia hat auf dem LinuxWorld Summit in New York sein "770 Internet Tablet" vorgestellt, das erste Produkt einer neuen Kategorie von "Internet Tablets". Das 770 wurde laut Hersteller speziell für den schnellen Zugriff auf Internet-Inhalte und E-Mail entwickelt. Aufgrund seines handlichen Formats soll es in nahezu jeder Tasche Platz finden. Hauptmerkmale des Geräts sind ein breites Display mit einer Auflösung von 800 x 480 Pixeln, eine Zoom-Funktion und eine virtuelle Tastatur im Display. Neben der Unterstützung für WLAN-Verbindungen bietet das Internet Tablet auch die Möglichkeit, sich über eine Bluetooth-Verbindung in Kombination mit einem kompatiblen Mobiltelefon ins Netz einzuwählen.

Als Betriebssystem kommt die Eigenentwicklung "Internet Tablet 2005" zum Einsatz, in die weit verbreitete Linux- und Open Source-Techniken integriert sind. Die Entwicklungsplattform "maemo" biete Open-Source-Entwicklern und Systemhäusern Tools und Möglichkeiten, um mit Nokia an zukünftigen Geräten und Betriebssystem-Releases zusammenzuarbeiten.

Weitere Features des Nokia 770 Internet Tablet sind eine Internet-Radio-Software, ein RSS-Newsreader, eine Fotoverwaltung sowie ein Audio- und ein Video-Player. Das neue Internet Tablet soll voraussichtlich ab dem dritten Quartal in ausgewählten Ländern in Nord- und Südamerika sowie in Europa auf den Markt kommen, ein Preis ist noch nicht bekannt.

Unabhängig davon - und das ist wohl die eigentliche Sensation - hat Nokia sein gesamtes Patentportfolio für die weitere Entwicklung des Linux-Kernels zur Verfügung gestellt. Open-Source-Communities trieben ebenso wie offene Standards Innovationen voran und leisteten einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung und Verbreitung neuer Technologien, befindet der finnische Mobilfunk-Weltmarktführer. Manus manum lavat - so soll es sein. (tc)