Konkurrenzausschlussklausel

Motorola verklagt früheren Manager

21.07.2008
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Motorola hat einen früheren Manager verklagt, der als weltweiter iPhone-Vertriebschef zu Apple gewechselt war.

Damit soll Mike Fenger einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge gegen eine Konkurrenzausschlussklausel verstoßen haben. Der Manager habe Apple außerdem dabei geholfen, zwei weitere frühere Motorola-Kollegen abzuwerben. Motorola wirft ihm daher Vertragsbruch und Verrat von Betriebsgeheimnissen vor. Nachdem es mit Motorolas Handy-Sparte über die letzten 18 Monate hinweg immer weiter bergab ging, verließen zahlreiche Manager den Konzern und wanderten zu Mitbewerbern wie Apple, Research in Motion ("BlackBerry") oder Cisco Systems ab.

Mike Fenger hatte dem Konzern aus Schaumburg, Illinois, im März als Senior Vice President of Mobile Devices für die EMEA-Region (Europa, Nahost und Afrika) den Rücken gekehrt. Motorola zufolge hatte sich der Manager beim Empfang von Aktienoptionen verpflichtet, mindestens zwei Jahre nach Verlassen des Unternehmens nicht für Mitbewerber aktiv zu werden.

Vertrauliche Unterlagen soll Fenger aber nicht explizit entwendet haben. Motorola schreibt in seiner in Cook County eingereichten Klageschrift lediglich: "In seiner neuen Position […] kann er seinen Pflichten für Apple nicht nachkommen, ohne zwangsläufig Geschäftsgeheimnisse von Motorola preiszugeben". Motorola will Fenger den Apple-Job per Gericht bis März 2010 verbieten lassen fordert die Rückzahlung Millionen Dollar schwerer Aktienoptionen. Von Apple und Fenger gab es dazu keinen Kommentar.

Die Namen der beiden anderen von Apple angeheuerten früheren Motorola-Mitarbeiter nennt die Klageschrift nicht. Dem Bericht nach handelt es sich um Rita Lane (bei Motorola zuletzt Senior Vice President of Supply Chain) sowie um Ornella Indonie (Lateinamerika-Vertrieb). Beide Damen ließen Nachrichten auf ihren Apple-Voicemails unbeantwortet.