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Mobilfunkumsätze brechen weg

23.05.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Jahren des Booms drohen den Mobilfunkanbietern in Europa und Japan die Umsätze einzuknicken. In Finnland und Schweden sind die Einnahmen Erhebungen der Investment-Bank Merrill Lynch zufolge im vierten Quartal 2004 im Vergleich zur Vorjahresperiode um sechs und fünf Prozent gesunken. Beide Länder haben eine Marktdurchdringung von 100 Prozent, das heißt, es gibt mehr Handy-Verträge als Einwohner. Die Analysten führen den Umsatzrückgang darauf zurück, dass die Preise für die immer noch stark dominierenden Sprachdienste gefallen sind. Die Provider schaffen es aber nicht, die Mindereinnahmen durch mehr Umsätze mit Datendiensten zu kompensieren beziehungsweise sogar auszubauen.

Das Schicksal der Anbieter in Finnland und Schweden könnte auch den in Deutschland aktiven Mobilfunkern bevorstehen. Die Bundesrepublik ist mit einer Marktpenetration von 90 Prozent nahe an der Sättigung. Außerdem entwickeln sich hierzulande die Mobilfunkpreise für Telefonate ebenfalls rückläufig, während die Konsumenten Datendienste nicht wie erhofft nachfragen.

Erste Anzeichen eines Umsatzschwunds sind auch in Japan sichtbar. Dort sanken die Einnahmen im vierten Quartal 2004 um ein Prozent, obwohl im Land der aufgehenden Sonne sogar nur eine Marktdurchdringung von 71 Prozent existiert. Japan und Europa verbuchen gemeinsam 46 Prozent des weltweiten Geschäfts mit Mobilfunkdiensten auf sich. Wie hart der Wettbewerb ist, beweist auch der US-amerikanische Markt. Er wächst zwar noch, allerdings sind die Minutenpreise für Mobilfunkgespräche einer Untersuchung der Yankee Group zufolge in den vergangenen vier Jahren um 65 Prozent gefallen. (pg)