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Midori: Transmetas grünes Mobil-Linux

14.03.2001
Unter dem Namen Midori (japanisch für grün) hat Crusoe-Hersteller und Linus-Torvalds-Arbeitgeber Transmeta sein mobiles Linux als Open-Source-Software veröffentlicht.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nachdem Transmetas für den mobilen Einsatz optimierte Strom sparende "Crusoe"-Prozessoren langsam, aber sicher den Marktanteile gewinnen, schiebt der Hersteller nun mit "Midori" das seiner Ansicht nach geeignete Betriebssystem nach. Es handelt sich dabei um ein Linux, das von dessen Urvater und Transmeta-Mitarbeiter Linus Torvalds und seiner Entwicklermannschaft um spezielle Features für den Einsatz in portabler Hardware (Subnotebooks, Webpads etc.) ergänzt wurde.

Midori passt samt Grafiksystem und Basisanwendungen in 8 MB Arbeitsspeicher. Es verzichtet jedoch auf die Unix-typische Multiuser-Fähigkeit und kommt ohne Login mit Benutzernamen und Passwort aus. Als Grafiksystem setzt Transmeta auf das auch in vielen größeren Linux-Distributionen verwendete "Xfree86" in der recht modularen Version 4, und zwar aus einem einfachen Grund. "Wenn man etwas anderes als X benutzt, hat man einfach keine Anwendungen - da muss man eventuelle [Größen-]Nachteile in Kauf nehmen", erläutert Transmeta-Entwickler Dan Quinlan.

Midori nutzt die Stromsparfunktionen der Crusoe-CPU und auch der restlichen Hardware (Advanced Configuration and Power Management = ACPI) gezielt aus. Außerdem hat Linus Torvalds dem Produkt zwei spezielle Dateisysteme spendiert. "CramFS" läuft in Flash-Speicher und komprimiert die Dateien on the fly auf rund die Hälfte ihrer Ausgangsgröße. Das "RamFS" ist für normalen Hauptspeicher gedacht. Analog zu einer dynamischen RAM-Disk belegt es immer gerade so viel Speicher wie nötig. Weitere Information finden sich unter midori.transmeta.com. Auf der CeBIT sollen übrigens "mehrere Geräte" gezeigt werden, die unter Midori Linux laufen.