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Microsoft gewinnt eine Runde im Java-Streit

10.04.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Während es im laufenden Kartellverfahren für Microsoft nicht rosig aussieht, so konnte der Softwarekonzern vergangene Woche einen kleinen Sieg in dem jahrelangen Java-Streit mit Sun Microsystems davontragen. Der Serverhersteller und Javaentwickler hatte ein US-Bezirksgericht darum ersucht, die Gates-Company nicht länger mit Java-Upgrades versorgen zu müssen. Richter Ronald Whyte interpretierte den zugrundeliegenen Java-Lizenzierungs-Vertrag zwischen beiden Unternehmen jedoch anders und lehnte Suns Antrag ab. Microsoft zeigte sich zufrieden, wie Unternehmenssprecher Jim Cullinan in einer Stellungnahme unterstrich: "Wir sind in dieser Woche über jeden Erfolg vor Gericht glücklich."

Der Rechtsstreit zwischen Sun und Microsoft geht bis 1997 zurück, als die Serverfirma gegen die Gates-Company Klage einreichte. Sun wirft den Redmondern vor, die Java-Lizenzvereinbarungen zu verletzen, indem sie die Programmiersprache Java so veränderten, dass sie nicht mehr mit Suns Technologie kompatibel ist. Ein Verhandlungsdatum für diesen Fall wurde allerdings bis heute nicht fest gelegt. In der Zwischenzeit haben sich die Kontrahenten jedoch das Leben mit einstweiligen Verfügungen schwer gemacht (CW Infonet berichtete).