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Microsoft erweitert Technologie-Lizenzen

04.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft hat die Richtlinien zur Lizenzierung von Technologien überarbeitet. Demnach sollen Drittanbieter künftig eine breite Palette von Produkten wie Handelsmarken, Dateiformate, und Softwaretechnologien in Lizenz nehmen können. Damit knüpft Microsoft an ein Mitte November zur Verfügung gestelltes Angebot an, das die kostenlose Nutzung von XML-Schemata für Office 2003 ermöglicht (Computerwoche online berichtete).

Nach den jetzt veröffentlichten IP-Policies (Intellectual Property) können jedoch nicht alle Technologien kostenlos genutzt werden. So zahlen Hersteller, die das Dateisystem FAT (File Allocation Table) für Speichermedien wie Memory-Cards nutzen wollen, 25 Cent pro Einheit, maximal jedoch 250.000 Dollar. Teurer ist die Integration der "Cleartype"-Technik zur optimierten Darstellung von Schriften auf Computerbildschirmen - sie kostet zwischen einem und drei Dollar pro Gerät. Informationen über das neue IP-Lizenzprogramm hat Microsoft im Web veröffentlicht.

Laut Jupiter-Research-Analyst Joe Wilcox ist das neue Lizenzprogramm ein wichtiger Schritt seitens Microsoft, um als Verfechter proprietärer Technologien zu einem offeneren Ansatz der Produktentwicklung zu finden. Dabei mache sich nun die Übernahme der Geschäftsführung durch Steve Ballmer vor knapp vier Jahren bemerkbar. Ballmer sei wesentlich interessierter an der Zusammenarbeit mit Kunden, Mitbewerbern, Partnern und Behörden als Firmengründer Bill Gates. Es habe allerdings ziemlich lange gedauert, bis der Gates-Nachfolger seinen Ansichten Geltung verschaffen konnte. Bereits die Öffnung der XML-Schemata sei ein großer Schritt gewesen. Er zeige, dass es Microsoft den Web-Services-Ansatz ernst nehme, sagte Wilcox. (lex)