Mercury steht am Abgrund

08.11.2005
Drei Topmanager sollen sich persönlich bereichert haben.

Mit Amnon Landan, Douglas Smith und Susan Skaer haben der CEO, der Finanzchef und die Chefjuristin den Softwareanbieter Mercury Interactive verlassen. Sie sollen sich mit falsch terminierten Aktienoptionen bereichert haben. In 49 Fällen wurden Optionen zu einem anderen Zeitpunkt und in der Regel billiger ausgeben, als ursprünglich vorgesehen war. Dadurch stiegen die Gewinnspannen. In einer offiziellen Stellungnahme des Unternehmens hieß es, die Manager hätten von der Vorgehensweise gewusst oder wissen müssen und zudem persönlich davon profitiert.

In diesem Zusammenhang wird Mercury seit einem Jahr von der US-Börsenaufsicht SEC kontrolliert. Verschiedene Quartals- und Jahresabschlüsse werden revidiert, kündigten die Softwerker bereits im August an. Wenn die Berichte bis Ende des Monats nicht eingereicht werden, droht ein Delisting von der Börse. Zudem verzögert sich der bilanzielle Abschluss des dritten Quartals. Die Börse reagierte rasch, der Aktienkurs brach um rund ein Viertel ein. Eine Analystin bemerkte, das einzig Positive an der Entwicklung sei die Tatsache, dass Mercury nun als interessantes Übernahmeobjekt gehandelt wird. Zum CEO wurde der amtierende Chief Operating Officer Anthony Zingale berufen. (ajf)