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MCI verklagt ehemaligen Konzernchef Bernie Ebbers

12.07.2004

Der US-Carrier MCI (ehemals Worldcom) hat seinen früheren CEO und Firmengründer Bernie Ebbers vor dem Insolvenzgericht in New York verklagt. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, fordert der zweitgrößte US-Ferngesprächsanbieter von dem 62-Jährigen die Rückzahlung der Schulden in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags.

Der TK-Konzern hatte im April 2002, kurz nach dem Rücktritt Ebbers, die umfangreichen Darlehen des Firmengründers in eine einzige Schuldverschreibung über 408,2 Millionen Dollar zusammengefasst. Gleichzeitig wurde ein Plan zur Rückzahlung der Verbindlichkeiten bis 2007 erstellt. Als Ebbers mit seiner ersten Ratenzahlung über 25 Millionen Dollar in Verzug kam, pfändete MCI die Douglas Lake Ranch und verkaufte sie für knapp 70 Millionen Dollar (Computerwoche.de berichtete). Bereits zuvor hatte das Unternehmen Ebbers Yachtbaubetrieb in Savannah, Georgia. für 15 Millionen Dollar versilbert.

Der Carrier will mit der Klage seine rechtlichen Ansprüche sichern. Gleichzeitig arbeite MCI aber weiterhin gemeinsam mit Ebbers daran, dessen Schuldenlast zu senken. Der frühere Selfmade-Milliardär gilt als einer der Hauptverantwortlichen des Elf-Milliarden-Dollar-Bilanzbetrugs bei Worldcom, aus dem nach Abschluss des Insolvenzverfahrens im April 2004 das Nachfolgeunternehmen MCI hervorging. (mb)