Dokumentenmanagement

Langzeitarchivierung ist Treiber für ECM

19.05.2009
Unternehmen sehen sich heutzutage vielfältigen Anforderungen zur Aufbewahrung von Geschäftsdokumenten gegenüber. Nicht zuletzt im Hinblick auf gesetzliche Aufbewahrungspflichten müssen sich Unternehmen mit dem Thema Archivierung auseinandersetzen.

Im Rahmen einer RAAD-Studie bei Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern zum Thema Dokumentenmanagement wurden im November 2008 über 300 IT-Verantwortliche unter anderem zur Nutzung einzelner Archivierungsfunktionen befragt.

Nutzung unterschiedlicher Archive
Nutzung unterschiedlicher Archive
Foto: RAAD Research

Nicht zuletzt im Hinblick auf gesetzliche Aufbewahrungspflichten im Rahmen des Steuerrechtes oder der Produkthaftung müssen sich Unternehmen mit dem Thema Archivierung auseinandersetzen. Die Unternehmen begegnen den vielfältigen Anforderungen an die Aufbewahrungspflicht verschiedener Geschäftsdokumente mit Lösungen zum Document- oder Enterprise-Content-Management. Das eingesetzte ERP-System hat dabei keinen Einfluss auf die Archivierungstätigkeiten von Unternehmen. SAP-Anwender archivieren nicht öfter oder weniger oft als Nicht-SAP-Anwender.

Im Bereich der Langzeitarchivierung gemäß gesetzlicher Vorgaben sind die Unternehmen nach eigenen Angaben gut aufgestellt. Bereits über 90 Prozent der Unternehmen mit DMS-Einsatz nutzen ihre Lösung auch für diese Art von Archivierung. Langzeitarchivierung ist damit sicherlich ein entscheidender Treiber für die Einführung von ECM-Systemen. Allerdings ist es hier auch nicht mit der reinen Systemeinführung getan, wichtig ist auch zu definieren, welche Dokumente überhaupt archiviert werden müssen oder sollen.

Gleiches gilt auch für den Bereich der E-Mail-Archivierung, die von 42 Prozent der befragten Unternehmen umgesetzt wird. Auch für diesen Bereich gibt es verschiedene Treiber. Neben der Frage nach dem gesetzlichen Rahmen (bspw. welche E-Mails ggf. steuerrelevant sein könnten) ist hier auch die Frage nach der schnellen Wiederauffindbarkeit im Rahmen von Kundenbeziehungen sehr wichtig.

Das Thema File System Archiving addressiert dagegen mehr eine technische Dimension. Hier wird die Ablage des gesamten oder von Teilen des Dateisystems auf einem Archivierungsserver gemeint. Die Daten sind aber über den normalen Dateibaum zugreifbar und werden nur ausgelagert, wenn Sie nicht ständig genutzt werden, um den Hochverfügbarkeitsspeicher nicht zu überlasten. Die Ablage auf dem externen Server erfolgt automatisiert. Die Dateien sind dann dennoch gesammelt im DMS zu sehen, auch wenn Sie nicht alle direkt im Dateibaum liegen. Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen nutzt nach eigenen Angaben diese Speicherart.

Auch zukünftig wird das Thema Langzeitarchivierung ganz oben auf der IT-Agenda stehen. Dies ist auch für Unternehmen, die sich neu mit dem Thema ECM befassen, einer der wichtigsten Treiber. Daneben wird der Aspekt der E-Mail-Archivierung ebenfalls immer wichtiger und dies sowohl bei Unternehmen, die bereits ein DMS einsetzen, als auch bei Neu-Einsteigern. (RAAD Research/ lex)

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