Soll Natur und Budget schonen

Kyoceras LED-Drucker muß fast nicht mehr gewartet werden

22.05.1992

MEERBUSCH (CW) - Einen LED-Drucker, bei dem der Anwender laut Hersteller nur noch die Tonerkartusche auswechseln muß, will die Kyocera Electronics Europe GmbH Mitte Juni herausbringen. Der "FS-1500", der 5990 Mark kosten soll, erreicht eine Druckgeschwindigkeit von zehn DIN-A4-Seiten pro Minute und arbeitet mit einer Auflösung von 300 dpi. Das Gerät ist kompatibel zu dem HP Laserjet III-Standard (PCL-5). In der Grundausführung liefert Kyocera den Drucker mit einem Arbeitsspeicher von 1 MB, der sich auf bis zu 5 MB aufrüsten läßt.

Drucktrommel, Entwicklungs- und Fixiereinheit des FS-1500 sollen so widerstandsfähig sein, daß sie während der Lebensdauer des Druckers nicht mehr ausgetauscht werden müssen, wie es bisher bei herkömmlichen Laserdruckern der Fall war.

Robert Sethre, European Strategic Marketing Manager des Unternehmens, zu den positiven Seiten des Druckers: "Dadurch fällt nicht nur weniger Abfall an, auch die Betriebskosten werden vermindert." Obwohl der Preis des FS-1500 über dem anderer 10-Seiten-Drucker liege, spare der Anwender auf mittlere Sicht. Anschaffungspreis und Verbrauchskosten eingerechnet, müsse der Benutzer bei dem neuen Kyocera-Drucker nur noch mit einem Seitenpreis von etwa drei Pfennig rechnen, wogegen herkömmliche Drucker mit zehn Pfennig pro Seite zu Buche schlagen würden.

Drucktrommel aus amorphem Silizium

Kernstück der neuen Druckmechanik ist eine Drucktrommel aus amorphem Silizium, die so hart sein soll, daß sie kaum verschleißt und sich auch die Druckqualität nicht vermindert. Sethre gab die Lebenserwartung der neuen Trommel mit etwa 300 000 gedruckten Seiten an, während herkömmliche Druckwalzen schon nach etwa 10 000 bis 20 000 Seiten ausgewechselt werden müßten. Damit die Druckqualität auch über eine so lange Zeit nicht abnehme, sei von Kyoceras Ingenieuren ein neues Tonerpulver entwickelt worden, das Keramikpartikel enthalte, die die Drucktrommel reinigten.

Neben der HP-Laserjet-Emulation ist der FS-1500 zu folgenden Druckern kompatibel: dem Epson LQ-850, dem IBM Proprinter X24E, dem Diablo 630, dem Lineprinter und dem HP-Plotter 7475A. Eine Kyocera-eigene Postscript-Emulation kann nachträglich als IC eingebaut werden und soll rund 1030 Mark kosten. Damit lassen sich weitere 35 Postscript-Schriften zu den 79 Bitmap-Schriften und den 13 skalierbaren Fonts hinzufügen, mit denen das Gerät in der Grundausführung ausgerüstet ist.

Kyocera stattet den FS-1500 serienmäßig mit einem parallelen und einem seriellen Datenanschluß aus. Optional sind auch Schnittstellen für Appletalk, SCSI, Novell, Ethernet und Token Ring erhältlich.