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Kodak will Medizinsparte abstoßen

05.05.2006
Bei seinem Umbau in Richtung digitaler Technik wird der Fotokonzern versuchen, sich von seiner Medizintechnik zu trennen.

Dieser Bereich, in dem Eastman Kodak unter anderem Röntgenfilme offeriert, steuerte im vergangenen Geschäftsjahr rund 20 Prozent zum Umsatz bei. Analysten schätzen den Wert der Sparte auf irgendwo zwischen zwei und vier Milliarden Dollar. Kodak will sie aber nicht unbedingt komplett abstoßen, ein Joint Venture oder Teilverkauf sind laut "Wall Street Journal" ebenfalls denkbar. In die Wege leiten soll das Geschäft Goldman Sachs, das laut Kodak-Chef Antonio Perez nach der Ankündigung bereits von Interessenten "überrannt" wurde.

Kodak veröffentlichte außerdem seine Zahlen zum ersten Fiskalquartal. Der in Rochester, New York, ansässige Konzern wies einen Nettoverlust von 298 Millionen Dollar oder 1,04 Dollar pro Aktie aus nach einem Fehlbetrag von 146 Millionen Dollar oder 51 Cent je Anteilschein in der vergleichbaren Vorjahreszeit. Den mehr als doppelt so hohen Verlust begründete Kodak mit andauernder Restrukturierung, höheren Silberpreisen und geringem Umsatzplus. Der Pro-forma-Verlust betrug aktuell 99 Millionen Dollar oder 34 Cent pro Aktie.

Der Quartalsumsatz stieg im Jahresvergleich um zwei Prozent auf 2,89 Milliarden Dollar. Ohne nachteilige Währungseffekte hätte Kodak vier Prozent mehr erlöst. So oder so lagen die Einnahmen aber unter der Prognose von 3,06 Milliarden Dollar der von Thomson Financial befragten Analysten. Kodak arbeitet seit geraumer Zeit an der schwierigen Umstellung von analoge auf digitale Produkte und hat deswegen seit sechs Quartalen in Folge Verluste ausgewiesen. (tc)