Keine Experimente oder Prozente für den EDV-Chef

06.08.1976

Also sparen sollen wir - und das wollen wir dann auch. Aber möglichst nur dort, wo man durchs Sparen keine Risiken eingeht. Schnellere Utilities - schön, aber die kosten erst mal Geld. Standard-Anwendungs-Software - auch nicht gerade billig. Und wer garantiert, daß mit den Anpassungen auch alles klappt? Selbst hier ein Risiko.

Erst recht kriminell wird es beim Sparen von Hardware-Kosten. Wer sich durch den Kauf von Gebraucht-Computern, durch Leasing oder durch Mixed Hardware bindet, legt sich doch auf Jahre fest. Nun gut, wir haben ja auch so 'nen Langfrist-Plan. Aber wenn sich nun alles ändert? Dann sind wir doch die bösen Buben, weil wir nicht mehr flexibel sind. Und Mixed Harware schon gar nicht. Was hat doch unser VB neulich für Schauermärchen erzählt. MTBF und MTBR und sonstige Meantimes between Katastrophen, die sich kein Betrieb leisten kann. Ständiger Streit an den Schnittstellen. Gesundbeter im Technischen Wartungsdienst - hat er gesagt.

Man stelle sich mal vor, der ganze Laden steht still.

Natürlich haben wir auch unsere Breakdowns. Aber wenn das beim reinrassigen System passiert, ist das eben gottgewollt. Höhere Gewalt. Amen.

Aber eins könnte mich reizen: An - von mir realisierten - und ja auch mit höherem Risiko für meinen bequemen Sessel verbundenen - Einsparungen prozentual beteiligt zu sein.

Dann hätte das Sparen seinen Sinn. Dann sähe alles, alles anders aus.